REUTLINGEN. Die Aktion »Nur, wer wagt, kann gewinnen« ist eine Kooperation zwischen der Beruflichen Bildung der KBF, des Deutschen Alpenvereins (DAV) und des Kletterzentrums in Reutlingen. Das ganze Projekt unterliegt der Leitung von Manuela Markt. Sie macht es sich zum Ziel, Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam Spaß am Klettern zu vermitteln.
Da mich ihr Konzept von Anfang an angesprochen hatte, entschloss ich mich, diese Gelegenheit nicht auszulassen. Es war nur schwer vorstellbar, dass ich trotz Rollstuhl in der Lage wäre, zusammen mit allen anderen genau so erfolgreich klettern zu können. Ich wurde sehr schnell eines Besseren belehrt.
Dank der individuellen Anpassung einer Kletterroute bekomme ich die Möglichkeit, »abzuheben«. Zu Beginn des Projektes ließen mich meine körperlichen Einschränkungen nicht weiter als maximal zwei bis drei Meter aufsteigen. Doch ich habe mich selbst übertroffen. Das für mich Unmögliche habe ich durch Motivation meiner Mitkletterer und Willenskraft doch geschafft. Das soll nicht heißen, dass ich mein persönliches Ziel erreicht habe, sondern ich möchte jetzt natürlich noch weiter rauf. Vielleicht schaffe ich es eines Tages, die Kletterroute bis ganz nach oben zu erklimmen.
Mit welchen Erwartungen sind meine Mitkletterer in das Projekt gegangen? Teilweise wollten sie einfach nur neue Erfahrungen sammeln, Spaß in der Gruppe haben, wieder andere wollten neue Leute kennenlernen. Ein großer Teil hatte sich zum Ziel gesetzt, sicherer und geschickter zu klettern. Ein weiteres Ziel war es, durchs Klettern fitter zu werden.
Auch Ängste und Bedenken gab es: Die meisten Teilnehmer hatten die Angst runterzufallen oder jemanden nicht richtig sichern zu können. Einige der Teilnehmer sind positiv überrascht, wie die Menschen mit Behinderung mit ihren Einschränkungen umgehen können. Außerdem sagen sie, dass es für sie eine sehr schöne Erfahrung ist, Menschen zu sehen, die trotz ihrer Behinderung so lebensfroh sind.
Wurden die Erwartungen erfüllt? Die Vorstellungen waren nicht klar definiert, jedoch waren die meisten sehr positiv überrascht und zufrieden. Die Teilnehmer wünschen sich, dass auch nach diesem Projekt das Interesse am Klettern nicht einschläft und die Beteiligten nach dem Projekt weiter im Kontakt bleiben.
Persönliche Grenzen zu überschreiten und weiter nach oben zu kommen - das waren die Highlights der Teilnehmer. Dazu kam die Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu machen und Freundschaften zu schließen.
Mein Fazit des Kletterprojekts: Es ist trotz körperlicher Einschränkungen möglich, ganz normale sportliche Aktivitäten ausüben zu können. (ZmS)
Nina Horvat, Berufliche Bildung der KBF, Klasse 2KB1