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Tayfuns tragische Geschichte

REUTLINGEN. Die Ethik-Gruppe der Klasse 9 des Bildungszentrums Nord Realschule hat sich mit Werten beschäftigt. Aber was sind Werte eigentlich? Werte sind Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt. Ohne sie wären wir in unserem alltäglichen Leben sehr einsam und unglücklich.

Und was ist Gewissen? Das Gewissen benennt Dinge und Probleme, die in unserem Leben eine sehr wichtige Rolle spielen. Es gibt das gute und das schlechte Gewissen. Unser Gewissen sagt uns, ob unser Vorhaben gut oder schlecht ist. Aber es gibt auch Konflikte mit unserem Gewissen, denn wenn wir etwas Falsches machen und nicht darauf hören, so entsteht ein Konflikt zwischen mir und dem Gewissen.

Zerschmetterte Träume

Auch der Film »Zerschmetterte Träume - eine Liebe in Fesseln« handelt von diesen Fragen. Er erzählt die Geschichte von Sportlehrer Jan Evers und seiner Freundin Sandra, die sehr ineinander verliebt sind. Ihre Hochzeit wird ein rauschendes Fest. Da passierte das Unglück: Jan stürzt unglücklich von einer Mauer, verletzt sich das Rückenmark und wird sein Leben im Rollstuhl verbringen.

Jan kommt mit seiner Situation überhaupt nicht zurecht. Seine Frau Sandra versucht alles Mögliche zu machen, dass Jan sein Leben wieder genießen kann. Nach Jans Rückkehr werden die Konflikte immer schlimmer zwischen dem Ehepaar. Sandra hält dem Druck nicht stand und verlässt mit schlechtem Gewissen die Wohnung.

Dadurch wird Jan gezwungen, selbstständig zu werden. Eines Tages trifft er seinen alten Schulfreund Nick mit seinem Hund. Auch Nick ist querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl. Er gibt ihm den Tipp, sich auch einen Hund, der extra für Behinderte trainiert wird, anzuschaffen. Doch woher soll er das Geld nehmen? Die ehemaligen Schüler von Jan erfahren davon und sammeln Geld.

Nachdem er seinen Hund bekommen hat, ist Jan wie verändert. Er spielt wieder mit den Kindern Basketball, nimmt einen Job an und vermisst seine Frau Sandra. Können die beiden noch einmal von vorne beginnen? Ja! Denn Sandra liebt ihren Jan noch immer.

Aber nicht nur im Film, sondern auch in Wirklichkeit passieren solche Geschichten immer wieder. Tayfun aus Neuköln 24 Jahre alt, hatte vor sieben Jahren einen tragischen Unfall. Mit 17 Jahren hat er die Kontrolle über seinen Roller verloren und raste gegen einen Baum. Seitdem sitzt er im Rollstuhl.

Anfangs war es ganz schlimm für ihn, mit der Situation klarzukommen. Er lebte immer noch in der Hoffnung, wieder laufen zu können. Seine Familie unterstützte ihn, gab ihm Kraft und Mut. Durch die Reha-Therapie wurde ihm gezeigt, dass es auch für Behinderte genügend Aktivitäten gibt. Tanzen und Sport sind kein Tabu für Rollstuhlfahrer. Auch das Zusammensein mit vielen Menschen hilft, seine Behinderung »vergessen« zu können. Tayfun arbeitet jetzt in einer Videothek trotz seiner Behinderung.

Er kann allen Menschen, die dieser Schicksalsschlag trifft, beziehungsweise getroffen hat nur sagen: Gebt niemals die Hoffnung auf! Lebt Euer Leben - auch im Rollstuhl! (ZmS)



Alisa Fritschi und Nurije Neziraj, BZN-Realschule Reutlingen, Klasse 9