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Aktuell INTERVIEW

Taekwondo steht für »Fuß, Faust, Weg«

REUTLINGEN. »Charyot, Sitchak!« Sobald Trainerin Diana Creti das Startsignal gibt, stürzen die Jungen und Mädchen in weißen Anzügen und farbigen Gurten mit einem Kampfschrei aufeinander los. Es wird gesteppt und getäuscht, mit atemberaubenden Techniken attackiert und abgewehrt. Ein laienhafter Betrachter würde meinen, es sei Karate oder Ähnliches, doch was man hier sieht, ist Taekwondo. Das koreanische Wort bedeutet so viel wie »Fuß, Faust und Weg«. Ziel ist es, seinen Gegner mit Fuß- und Fausttechniken möglichst oft im Bereich über dem Gurt zu treffen. Bereits Kinder und Jugendliche lernen hierbei, sich zu verteidigen und bauen so gleichzeitig ihr Selbstbewusstsein auf. Erwachsene finden in Taekwondo eine unterhaltsame Freizeitbeschäftigung. Frauen und Mädchen sind zwar in der Unterzahl, doch das heißt nicht, dass Taekwondo nur etwas für Jungs und Männer wäre. Ausnahmetalent Doreen Keinath hat das mit ihren mehrfachen Siegen bereits bewiesen. Im ZmS-Interview erzählt sie mehr über sich und den Sport, in dem sie so erfolgreich ist.

ZmS: Was gefällt Dir an Taekwondo?

Doreen: Was mir daran so gefällt? Die Schnelligkeit der Kicks, die Dynamik, die vielen Sportfreunde, die man trifft und kennenlernt, und die Turniere.

Was braucht man Deiner Meinung nach, um in Taekwondo erfolgreich zu sein?

Doreen: Auf jeden Fall braucht man einen guten Trainer, Schnelligkeit, vielleicht auch ein bisschen Talent und die Beweglichkeit in den Beinen, die man vor allem bekommt, wenn man schon früh als Kind mit Taekwondo anfängt.

Gibt es etwas, was Dir an der Kampfsportart nicht gefällt?

Doreen: »Nicht gefallen« ist vielleicht falsch, aber ich muss zugeben, dass ich ungern Poomsae mache. Also ich mag eher den Wettkampf, den Freikampf. Poomsae mag ich jetzt nicht so. Aber man muss es halt auch machen.

»Die mich kennen, würden mich erst gar nicht angreifen«
Was ist eine Poomsae?

Doreen: Das sind Bewegungsabläufe, die man für die Gürtelprüfungen können muss.

Kannst Du erklären, was Taekwondo von den anderen Kampfsportarten, wie Karate und Co. unterscheidet?

Doreen: Die Schnelligkeit und dass wir reine Fußtechniken haben und eher weniger mit den Händen machen, die wir meistens nur zum Abblocken der Attacken einsetzen müssen.

Zu Taekwondo gehören Verletzungen dazu. Was war Deine schlimmste Verletzung und wie kam sie zustande?

Doreen: Eine Sprunggelenksfraktur, aber eigentlich habe ich beim Wettkampf, also beim Turnier, meinen Fuß nur abgestellt, und er ist umgeknickt.

In Taekwondo wird auch die Selbstverteidigung trainiert. Gab es eine Situation, in der Du das ausnutzen konntest?

Doreen: Nein, bis jetzt noch nicht. Und die, die mich kennen, würden mich auch gar nicht erst angreifen. (lacht)

Hast Du irgendwelche Vorbilder?

Doreen: Ja, die Diana, meine Trainerin.

Wie lange hast Du schon Taekwondo gemacht und wie kamst Du dazu?

Doreen: Im Jahr 2000 habe ich damit begonnen. Eine Freundin hat mich damals zu einer Schnupperstunde mitgenommen. Mir hat es gefallen und dann habe ich beschlossen, auch Taekwondo zu machen.

Welche Schwierigkeiten hattest Du, als Du mit Taekwondo begonnen hast?

Doreen: Daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Das ist ja schon zu lang her. Keine Ahnung, aber als Kind denkt man ja sowieso nicht viel nach. Man macht es einfach.

»Ich will den ersten Platz bei der Deutschen Meisterschaft«
Du wurdest ja schon mehrmals württembergische Meisterin und sogar einmal Zweitplatzierte bei der Deutschen Junioren-Meisterschaft. Planst Du noch größere Erfolge für die Zukunft?

Doreen: Klar. Ich will den ersten Platz bei der Deutschen Meisterschaft und Platzierung auf internationalen Turnieren. (ZmS)

Gaiea Izzati und Patricia Adamcsok, Isolde-Kurs-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9a

www.gea.de/zms