Logo
Aktuell Zeitung macht Schule

Stehlen für die Sucht

REUTLINGEN. Die in Reutlingen lebenden Jugendlichen kommen schon früher mit Kriminalität in Verbindung als Jugendliche aus Ulm, Ravensburg oder Tübingen. So jedenfalls die Erfahrungen der Reutlinger Polizeidirektion, deren statistische Aufzeichnungen von einem ZmS-Team ausgewertet wurden.

Griff zum Glimmstängel

Demnach fangen Teenager aus Reutlingen häufig im Alter von elf bis 13 Jahren an, Alkohol zu sich zu nehmen. Schon Kinder greifen zur Zigarette, nicht selten auch zu Cannabis. Doch mehr noch konsumieren Pubertierende diese Droge. Die größte Gefahr dabei sei, dass sie bald zu noch stärkeren, abhängig machenden Drogen übergehen, so die Beamten.

Um Geld für Drogen zu beschaffen, begehen abhängige Jugendliche oft Straftaten - zum Beispiel Diebstahl. Aber gerade bei Diebstahl bilden die Jugendlichen mit sechs Prozent aller unter 21-Jährigen nicht die größte Gruppe, wie bei der Reutlinger Polizeidirektion zu erfahren ist, sondern vielmehr sind es die Kinder, die mit 90 Prozent vertreten sind, vor allem mit Taschen- und Ladendiebstählen. Die übrigen vier Prozent entfallen auf Heranwachsende.

Kleine Langfinger

Speziell beim Delikt Ladendiebstahl liegen die Kinder mit 247 Anzeigen im Jahr 2002 knapp hinter den Jugendlichen mit 290 Strafanzeigen im selben Jahr.

Wegen Körperverletzung fielen die Kinder mit »nur« 77 Anzeigen auf, wobei die Jugendlichen mit 197 Strafanzeigen deutlich mehr in Körperverletzungsdelikte verwickelt waren, erklärt Bernhard Bauer, der Pressesprecher der Reutlinger Polizeidirektion, beim ZmS-Termin.

Wegen Sachbeschädigung wurden 134 Anzeigen gegen Jugendliche erstattet, die Kinder sind mit 90 Anzeigen davongekommen (alle Zahlen aus dem Jahr 2002).

Agon Kurteshi, Alexander Philippi und Mathias Smol, Hoffmannschule Betzingen, Klasse 8a