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Spritzen und Staubsauger

PLIEZHAUSEN. Montagmorgen, der Wecker klingelt um 9 Uhr. Zum Glück muss ich erst um 11 Uhr anfangen. Raus aus den Federn, ab ins Bad und dann frühstücken. Mir ist etwas mulmig. Gut, dass Mama mich am ersten Tag mit dem Auto fährt. Das Verwaltungsgebäude hätten wir gefunden. Es ist erst 10.35 Uhr. Aber besser zu früh da sein, als zu spät.

Aufstehen um 5.30 Uhr

Frau H. gibt mir und meinen Mitpraktikanten eine kurze Einführung und dann geht's ab auf die Station. Schwester S. nimmt mich mit in einen Untersuchungsraum. Hier räumen wir auf und füllen die Spritzenbehälter auf. Da auch Patienten einmal Hunger haben müssen wir die Essenstabletts auf den Zimmern verteilen.

Jetzt mache ich mich selbst über mein Vesper her. Aha, das Schwesternzimmer füllt sich mit Pflegepersonal und Ärzten. Jetzt findet die Pflegeübergabe statt. Was klingelt denn da? Zimmer xy ruft nach einer Schwester. Ich eile..., natürlich nicht alleine. Schwester S. geht voran. Zum Glück nichts Schlimmes. Der kleine Patient möchte nur etwas zu trinken.

So langsam geht's Richtung Feierabend. Um 16 Uhr darf ich schon zum Bus. Die Fahrtzeit kann man prima nutzen, um den Tagesbericht zu schreiben und Doreen zu fragen, wie es ihr denn in »ihrem« Hotel so ergangen ist.

»Und Dori, wie war's?« »Na ja, ich habe Staub gesaugt.« »Und sonst?« »Aufräumen, wischen, Küche desinfizieren.« »Und außer Putzen?« »Nicht viel.« »Morgen wird es bestimmt besser, wirst sehen!« »Hoffentlich.« »Bis morgen Abend dann.« »Tschüssi.«

Endlich daheim. Duschen, vespern, schlafen gehen. Morgen früh heißt es um 5.30 Uhr aufstehen.

Dienstag, 5.30 Uhr. Man, bin ich noch müde. Bad, Frühstück, Mama fährt mich wieder. Die Kinderstation schläft noch. Schwester A. schickt mich mit Blutabnahmeröhrchen ins Labor.

Mist, ich hab das Navi vergessen. Wo muss ich noch mal hin? Rechts ein Gang und links zwei, hinter mir ist auch noch einer. Das ist zum Mäuse- melken. Ah, ein Schild. Zum Glück kann ich lesen. Das Labor wäre gefunden. Und wieder zurück auf Station.

Heute ist Patientenwechsel. Also schnell die Zimmer ausgeräumt, geputzt, desinfiziert und wieder frisch eingeräumt. Der nächste Kranke kann kommen. Lunchtime. Hat auch jeder das Essen, das er möchte? Zwischendurch mal kurz Temperatur gemessen und ein Baby gewickelt. Und die Tabletts wieder zurück auf den Wagen.

Auf Irrwegen

Ärzte und Pflegepersonal, das kann nur die Patientenübergabe sein. Wie, ich muss noch mal ins Labor was abgeben? Hoffentlich finde ich den Weg dieses Mal etwas schneller. Yes, mit dem ersten Anlauf. Und wieder zurück auf Station.

15.15 Uhr. Feierabend. Aber vorher muss ich noch ins Nähzimmer, meine Arbeitskleidung wechseln gehen. Wieso dachte ich nur, das Labor sei schwer zu finden? Nähzimmer, Ebene 01, raus zum Fahrstuhl, links, geradeaus, rechts und wieder links. Ach ja, und noch mal rechts. Wäre schön, wenn ich hier wieder raus finden würde, bevor mein Bus abfährt.

Kaffee statt Kakao

Geschafft, ich sitze im Bus. Flugs den Bericht geschrieben und Dori angesimst. »Na, wie war's heute?« »Staub gesaugt und gewischt.« »Wie, schon wieder?« »Ja, ich kann doch auch nichts dafür.« »Schon klar. Und sonst?« »Einen Kaffee serviert und 'nen Anschiss kassiert, weil der Gast einen Kakao wollte.« »Wow. Was für ein toller Tag. Bei mir war's wieder interessant.« »Jetzt weiß ich wenigstens, was ich nicht werden will.« »Genau. Und ich weiß, was ich werden möchte.« (ZmS)

Sarah Keitel und Doreen Pröpper, Realschule Pliezhausen, Klasse 9d