GOMARINGEN. Die Sonne geht über dem Camp auf, schnell noch waschen, frühstücken und los geht’s zur Offroadtour in den Karpaten. Über Forstwege geht es hoch, die Wege schlängeln sich schier unendlich durch den Wald.
Aus dem Wald heraus eröffnet sich ein Panorama mit einer grandiosen Aussicht über die sanften Gipfel der Karparten. Die Wege werden schmaler und steiler. Ausgewaschene Ochsenwege führen immer weiter hinauf bis zum Gipfel des Patru, 2 130 Meter über dem Meeresspiegel. Nach kurzer Rast geht es wieder bergab weiter auf den schmalen Pfaden Richtung Baumgrenze in den Wald.
Reifen sprang von der Felge
Bisher ohne große Probleme fahren wir dann wieder auf ausgewaschenen Wegen, links und rechts gesäumt von herein gewachsenen Ästen eine leichte Steigung hoch. Plötzlich stockt es. Bei einem Teilnehmer sprang der Reifen nach einem Abrutschen von der Felge. Schnell waren fast alle Teilnehmer vor Ort, um die Situation zu entschärfen. Einer drehte seinen Defender um, um mit seiner Seilwinde den Jeep Cherokee zu sichern.
Motorsäge im Einsatz
Mit Unterbaumaterial und Wagenheber wurde das Fahrzeug angehoben. In der Zwischenzeit hatte ein anderer Teilnehmer die nachfolgende Strecke erkundet und gemeldet, dass ein großes Wasserloch und dahinter ein Baum den Weg versperrten.
Schnell war klar: Nur mit der Motorsäge konnte das Hindernis aus dem Weg geräumt werden. Das Rad war nun vom Jeep abgeschraubt und mit Lappen und Bremsenreiniger konnten die Verschmutzungen leicht gereinigt werden.
Jetzt wurde es spannend: Das Rad wurde etwas abseits auf einem Stein platziert, Reifenrand und Felgenhorn wurden satt mit Bremsenreiniger eingesprüht und angezündet. Vorsichtig – es knallt gleich! Und schon sprang der Reifen mit einem Knall wieder auf die Felge.
Einer holte seine Motorsäge aus dem Auto, lief den Weg hoch, überquerte das Wasserloch und kam nach circa 600 Metern bei dem Baum an, der den Weg versperrte. Schnell war der in handliche Stücke gesägt und auf die Seite gepackt.
Kein Durchkommen
Auf dem Rückweg hörte er schon die anderen Fahrer, also lief der Jeep wieder. Der Defender war das erste Fahrzeug, welches das Wasserloch durchquerte. Das Wasser reichte bis zur Motorhaube. Die anderen folgten mit Vollgas dem Anführer. Kaum hatten wir die nächste Kurve durchfahren, lagen wieder Bäume wie Mikadostäbe übereinander – kein Durchkommen war möglich.
Also gab es nur eine Möglichkeit, die Fahrzeuge mussten gewendet werden. Aber wie? Links ging es einen schmalen Weg steil bergab ab und rechts war ein hoher, unüberwindbarer Absatz. Die Jeeps waren kurz und konnten auf dem Weg wenden, doch der Amarok musste sich einen anderen Weg suchen. Also links den Abhang runter um Bäume herum und dann wieder steil bergauf, mit Untersetzung, Sperre, einer guten Packung Selbstvertrauen und vollem Schwung setzte der Amarok wieder gewendet auf den Weg.
Einer fuhr schon vor, um das Wasserloch mit Pickel und Schaufel zu entschärfen. Der Rest folgte dem schmalen Pfad zurück. Wieder auf dem Forstweg angekommen, ging es zur nächsten Übernachtungsstelle, einer alten Waldarbeiterhütte, wo wir unser Lager aufschlugen, den Abend genossen und uns auf den nächsten Tag, also das nächste Abenteuer, freuten. (ZmS)
Max Burkert, Schloss-Schule Gomaringen, Klasse 8