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Sogar manche Lehrer tun es

REUTLINGEN. »Peter, du tust jetzt sofort den Kaugummi raus!« Der Angesprochene erhebt sich gemächlich, schlappt zum Mülleimer, nimmt den Kaugummi aus dem Mund, zielt, wirft daneben - und wieder klebt ein Kaugummi mehr in einer deutschen Lehranstalt. Diese Situation kennen Schüler und Lehrer nur zu gut. Aber - bei allem Ärger, den die kleinen bunten Dinger verursachen - hat diese klebrige Kaumasse nicht auch ihre guten Seiten?

Wie eine kauende Rinderherde

Bei näherem Hinsehen ist unschwer zu erkennen: Kaugummi schmeckt einfach superlecker. Für jeden Geschmackstyp ist was dabei. Ob Pfefferminze, die übrigens auch für frischen Atem sorgt, oder Frucht - das Angebot ist immens. Zudem kann durch das Kauen nicht nur Stress, wie zum Beispiel Nervosität bei Klassenarbeiten, abgebaut, sondern nebenbei auch noch die Kaumuskulatur, gestärkt werden.

Apropos Klassenarbeiten: Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen steigert Kaugummi sogar die Leistungsfähigkeit des Gehirns. Und die können deutsche Schüler nun wirklich brauchen - Pisa lässt grüßen.

Allerdings lassen sich nicht alle Lehrkräfte von diesem Argument überzeugen. Meistens wird im Unterricht der Kaugummi ganz abgelehnt: »Ich komme mir vor, wie der Bauer inmitten seiner wiederkäuenden Rinderherde«, stellt ein Pädagoge klar.

Weniger oft sind sie von der bunten Kaumasse überzeugt und lassen die Schüler ihre Kiefermuskeln während des Unterrichts trainieren. Die gemeinsten Glieder des Lehrkörpers jedoch stehen selbst Kaugummi kauend vor der Klasse und sind heftig bemüht, diesen vor den Schülern (denen es verboten wurde, ihre Airwaves zu kauen) zu verbergen.

Alternative zum Rauchen

Zu guter Letzt ist der Kaugummi eine gute Alternative zum Rauchen. Und davon profitiert nicht nur das Taschengeld, sondern auch die Gesundheit. Wie man sieht, ist Kaugummikauen eine durchaus sinnvolle Beschäftigung. Und außerdem macht es einfach riesig Spaß, die ausgekaute Kaumasse aus dem Mund zu nehmen und unter den Tische oder auf die Sitzfläche des Nachbarstuhles zu kleben . . . (ZmS)



Natalie Lorek und Verena Lenk, Isolde-Kurz-Gymnasium Reutlingen, Klasse 10b