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So könnt ihr einen Einser-Notenschnitt schaffen

Lubna Saeed hat ihren Bruder Danial nach Tipps für die Schule gefragt. Auf Freizeit muss niemand verzichten

Für Danial Saeed ist Motivation entscheidend für ein gutes Zeugnis.  FOTO: ZMS
Für Danial Saeed ist Motivation entscheidend für ein gutes Zeugnis. FOTO: ZMS
Für Danial Saeed ist Motivation entscheidend für ein gutes Zeugnis. FOTO: ZMS

REUTLINGEN. Ich habe mit dem Abiturienten Danial Saeed gesprochen, der im vergangenen Schuljahr sein Abitur am Albert-Einstein-Gymnasium Reutlingen mit einem Notendurchschnitt von 1,5 absolviert hat. Ich habe ihm Fragen gestellt und ihn nach Tipps gefragt, wie ihr ebenfalls die Motivation und die richtige Herangehensweise findet, einen guten Schnitt zu bekommen und mit erfolgreichem Abitur die Schule zu verlassen.

 

GEA: Hattest du einen bestimmten Grund, warum du ein gutes Abitur haben wolltest?

Danial Saeed: Ja, allerdings. Zum einen wollte ich es mir selbst beweisen, dass ich es schaffen kann. Und natürlich auch, um meine Eltern glücklich machen zu können. Zum anderen hatte ich den Wunsch, Medizin zu studieren.

Hattest du denn dann auch noch Freizeit oder warst du ständig nur am Büffeln?

Danial: Das habe ich bereits von vielen Leuten zu hören bekommen. Ja, ich hatte noch genug Zeit für andere Dinge. Ich konnte mich nebenbei noch etwas ehrenamtlich engagieren und in vielen Phasen sogar einige TV-Serien schauen. Natürlich, die Tage vor Klausuren und vor allem die Zeit vor den schriftlichen Abiturprüfungen habe ich fast den ganzen Tag gelernt.

Bist du also ein besonders intelligenter Mensch, der einen hohen Intelligenzquotienten besitzt?

Danial: Auf gar keinen Fall. Ich habe mich einfach dafür begeistern können, einen möglichst guten Durchschnitt zu erzielen. Das meiste hat mich auch interessiert und ist mir daher einfacher gefallen, es zu verstehen. Anderes wiederum habe ich immer wieder versucht zu lernen, da ich immer mein Ziel vor Augen hatte und so die nötige Motivation mich antrieb. Meiner Ansicht nach können die meisten das schaffen, denn in jedem steckt das Potenzial dazu. Er muss es nur selbst wollen.

Gilt das denn auch für das Fach Deutsch? Hier kann man ja nicht viel lernen. Hast du trotzdem Methoden und Tipps?

Danial: Es ist schon etwas schwierig mit dem Fach Deutsch, da jeder Lehrer es anders bewertet. So war es bei mir im schriftlichen Deutschabitur so, dass der Erstkorrektor mir eine recht gute Note gegeben hatte, der Zweitkorrektor mich allerdings heruntergestuft hat. Aber man kann auf jeden Fall etwas machen. Jeder Lehrer hat einen gewissen Erwartungshorizont, wie ein Aufsatz strukturiert sein muss. Lerne diese geforderten aufsatztypspezifischen Strukturen auswendig. Das ist essenziell in diesem Fach.

Wie ist es dabei mit der Sprache? Ist das ist nicht ebenso ein zentraler Aspekt, um gute Texte im Fach Deutsch zu schreiben?

Danial: Genau, neben dem Inhalt muss auch die Sprache stimmen. Dazu kann ich nur sagen: Viel Lesen, auch anspruchsvolle Texte, viele Übungstexte schreiben und diese beim Lehrer abgeben, um Rückmeldung zu bekommen. Beispieltexte können anfangs auch sehr hilfreich sein. Fachbegriffe kommen auch immer gut an, allerdings sollte man damit auch nicht übertreiben. Du kannst auch versuchen, dich im Alltag möglich präzise und in Hochdeutsch auszudrücken, um dir einen guten Sprachgebrauch anzutrainieren.

 

»In jedem steckt das Potenzial. Man muss es nur wollen«

 

 

Lohnt es sich, zu Hause vorzuarbeiten, um im Unterricht punkten zu können?

Danial: Das ist schon hilfreich. So geht man schon einmal mit ein wenig Vorwissen in den Unterricht und kann auch seine mündliche Note dadurch verbessern. Manchmal geht es einem zu schnell im Unterricht voran, sodass man nicht mehr mitkommt. Wenn man zuvor schon darüber ein bisschen gelesen hat, verliert man im Unterricht eventuell nicht so schnell den Faden. Im Nachhinein spart es ein wenig Zeit beim Lernen.

Wie stehst du zu Hausaufgaben? Viele Schüler machen sie ja gar nicht oder schreiben sie kurz vor der Schulstunde noch ab.

Danial: Hausaufgaben haben in der Regel den Sinn, den behandelten Stoff wiederholen und festigen zu können. Man muss aber auch Prioritäten setzen. Beispielsweise würde ich nicht eine Stunde an Hausaufgaben für Nebenfächer wie Musik verschwenden, wenn das sowieso nicht kontrolliert wird. Lieber die Übungsaufgaben in Mathematik machen. Das ist sowieso ein Übungsfach. Das heißt auch, wenn man das Thema in Mathematik verstanden hat, sollte man ausreichend üben.

Wie bist du während einer Klausur vorgegangen?

Danial: Generell ist es wichtig, von Anfang an zügig, aber trotzdem sauber zu arbeiten, um hinterher nicht in Zeitnot zu geraten. Bei Aufgaben mit geringer Punktzahl nicht zu lange aufhalten, wenn man nicht weiter weiß, lieber auf die Aufgaben mit den meisten Punkten fokussieren. Die Zeit voll auskosten. Ruhig als Letzter abgeben und noch mal alles einmal durchlesen. In Fächern wie Deutsch kann man im vom Lehrer gewünschten Stil schreiben. Hier zahlen sich dann die Übungstexte aus.

Was kannst du uns zum Schluss noch mit auf den Weg mitgeben?

Danial: Motivation ist der Treibstoff, der euch immer weiter vorantreibt. Motivation liegt vor, wenn man ein festes Ziel – was auch immer das sein mag – vor Augen hat. Das Potenzial für einen Einserschnitt besitzt theoretisch jeder. Ob es ausgeschöpft wird, liegt nur daran, ob er es selbst will.

Ich danke meinem Bruder Danial Saeed für dieses Interview. Es war sehr motivierend. (ZmS)

 

Lubna Saeed, Albert-Einstein-Gymnasium, Reutlingen, Klasse 9a