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Schon Homer kannte den Bohneneffekt

REUTLINGEN. Kaffee trinkt man morgens vor der Arbeit, nachmittags, um wach zu bleiben oder einfach zwischendurch, um sich zu entspannen. Ist es nicht erstaunlich, wie ein Getränk in unserem Alltag so einen hohen Stellenwert erlangen konnte? Doch wie kam es dazu und vor allem: Woher kommt Kaffee? Die Geschichte des Kaffees lässt sich sogar auf das antike Griechenland zurückführen: Homer berichtete - während er die Odyssee schrieb - über die wohltuende Wirksamkeit einer afrikanischen Pflanze, die im Kampf gegen die Traurigkeit oder Depressionen eingesetzt wurde.

Einst wurde die Eigenschaft von Kaffee auf religiöse Ursprünge zurückgeführt, somit blieben die braunen Bohnen vorerst Priestern und Ärzten vorbehalten. Diesem Getränk haftete etwas Mystisches und Geheimnisvolles an. Tatsächlich ist die Urheimat des Kaffees Abessinien, das im Norden Afrikas liegt. Die Kultivierung von Kaffee begann im 15. Jahrhundert. Die Bohnen gelangen über Venedig nach Europa. In Deutschland war es der berühmte Komponist Johann Sebastian Bach, ein begeisterter Anhänger des stimulierenden Getränks, der dem Kaffee zu seinem Siegeszug verhalf. Heute ist Kaffee nach Erdöl die meistgehandelte Ware der Welt. Jede Kaffeesorte ist einzigartig in ihrem Geschmack, welcher von Klima, Anbauart, Boden und Höhenlage abhängt. Geographisch gesehen gibt es weltweit drei Kaffeeanbauregionen: Ostafrika und Arabien, Südostasien und Lateinamerika. Wir vom ZmS-Team haben uns einmal umgehört, wie es bei jungen Reutlingerinnen um die Kaffeekultur steht.

Wo, wie oft und mit wem trinkt ihr am liebsten einen Kaffee?

Carolin Guhl (16, aus Reutlingen): Zu Hause mit Freunden oder bei anderen Freunden zu Hause. Für mich ist Kaffee kein Muss, aber am Tag trinke ich schon einen. Ich gehe auch oft in Cafés in Reutlingen, nicht allein wegen des Getränks, sondern da ich mit »Kaffee trinken« gemütliches Beisammensein mit Freunden, Unterhaltung und Abschalten verbinde.

Carmen Weber (16, aus Reutlingen): Meistens bei meiner Freundin Nina, weil sie den besten Kaffee überhaupt macht. Und oft auch in Cafés, aber am liebsten in gemütlichen, in denen man sich unterhalten und entspannen kann.

Wann und warum trinkt ihr Kaffee?

Carmen Weber: Jeden Morgen vor der Schule, das gehört für mich zum Frühstück. Aber natürlich auch, um wach zu werden und da es einfach zur Gewohnheit geworden ist.

Carolin Guhl: Ich trinke mittags Kaffee zum Entspannen, am liebsten zu ruhiger Musik, um zur Ruhe zu kommen und ein bisschen Zeit für mich zu haben - einfach, um den Stress zu vergessen.

Wie trinkt ihr am liebsten Kaffee?

Carmen Weber: Wenn ich in einem Café einen Kaffee trinke, bestelle ich mir immer eine Latte Macchiato. Aber morgens vor der Schule trinke ich Filterkaffee, weil das ja schneller geht.

Carolin Guhl: Morgens vor der Schule trinke ich eigentlich nur Instantkaffee, aber am liebsten mag ich Kaffee mit Aroma, wie zum Beispiel Vanille, Macadamia, Zimt oder Haselnuss.

Würdet ihr Kaffee als ein Suchtmittel bezeichnen?

Carmen Weber: In gewisser Hinsicht schon. Für mich ist Kaffee am Morgen mehr als ein Getränk. Wenn ich morgens meinem Kaffee nicht trinke, fehlt mir einfach etwas.

Carolin Guhl: Für mich gar nicht. In Kaffee ist zwar Koffein enthalten, aber für mich ist Kaffee genau so wenig wie zum Beispiel Fernsehen eine Sucht. Im Überdruss ist alles ungesund. In meinen Augen ist Kaffee ein Genussmittel, aber keine Droge.

Was ist besser: Coffee-to-Go oder der gemütliche Kaffee zu Hause?

Carmen Weber: Coffee-to-Go ist natürlich seht praktisch und im Winter ein leckerer Handwärmer. Gegen Coffee-to-Go habe ich an sich nichts, aber eigentlich trinke ich Kaffee viel lieber daheim in Ruhe. (ZmS)

Katarina Stjepandic und Natascha Rist, BZN, Gymnasium, Klasse 10 a