Auch Profis sind nicht perfekt
In dieser Szene spielten Roxie Hart, ihr Ehemann und der Rechtsanwalt Billy Flynn eine wichtige Rolle. Roxie Hart interessiert sich nur für sich und liebt den Presserummel um sich herum. Sie bringt ihren Liebhaber Fred Casely um und erwartet von ihrem Mann, dass er Geld auftreibt, damit sie sich den besten Anwalt der Stadt zu ihrer Verteidigung leisten kann. Ihr Ehemann ist unscheinbar, aber hilfsbereit, deshalb wird er auch von seiner Frau Roxie ausgenutzt. Er steht immer noch auf der Seite seiner Frau, obwohl sie ihn mit Fred Casely betrogen hat. Seine Frau interessiert sich schon lange nicht mehr für ihn, obwohl er ihr regelmäßig die Chance dafür gibt. Trotzdem bezahlt er ihr den Anwalt Billy Flynn, um sie bei ihrem Mordprozess in besten Händen zu wissen. Billy Flynn ist der beste Anwalt der Stadt und übernimmt die Verteidigung von Roxie Hart. Auf den ersten Blick wirkt er wie ein richtiger Gentleman, doch in Wirklichkeit interessiert er sich mehr für Geld und Frauen als für Gerechtigkeit.In der Szene, die wir in den Proben beobachten durften, wird Roxie vor Gericht in den Zeugenstand gerufen. Sie muss eine Aussage machen und sich gegen die Vorwürfe verteidigen, ihren Liebhaber erschossen zu haben. Im Zusammenspiel mit ihrem Verteidiger lässt sie sich ein gutes Lügengebilde einfallen. Mit diesem siegt sie letztendlich vor Gericht, kommt frei – und ist schlussendlich trotzdem traurig, weil der Presse-rummel um sie herum ein abruptes Ende nimmt.
Für uns war die Szenenprobe aufschlussreich und größtenteils faszinierend. Romy Reiner fand es beeindruckend zu sehen, wie einer der Darsteller seinen Teil mehrfach wiederholen musste und seine Patzer immer mit fetzigen Sprüchen kommentierte. Zudem fand sie die Stimmen der Frauen echt super. Genauso gut hat ihr der Tanz gefallen, in dem einige Frauen in leichter, aufreizender Bekleidung mit Stühlen hantierten und ein Lied sangen.
Sina Glück verfolgte mit Spannung die Szene. Beruhigend fand sie, dass auch Profis nicht alles gleich perfekt auf die Bühne bringen, sondern ein ums andere Mal das Gleiche üben müssen. Marco Brendle hat die Szenenprobe gut gefallen. Lediglich das Bühnenbild enttäuschte ihn. Er hätte sich das glitzernder und spektakulärer vorgestellt.
Valentin Hamm-Vanceski fand die Szenenprobe authentisch. Er bemerkte sofort, dass die Darsteller auch keine Roboter sind und wie jeder normale Mensch Fehler machen. Bei der Aufführung fiel ihm aber trotz perfektem Sitzplatz, der ganz oben an vorderster Reihe war, nicht ein einziger, winziger Fehler auf: Respekt! Was diese Menschen Woche für Woche leisten, darf nicht unterschätzt werden.
Ein unvergessliches Erlebnis
Das Musical insgesamt begeisterte Valentin. Er hat einfach mal wieder gemerkt, dass weniger oft mehr ist. Im Vergleich zu dem Musical Tarzan, das er im vergangenen Jahr besuchen durfte, dessen akrobatische Szenen sich zu einem großen Teil in der Luft abspielen, war Chicago nicht weniger spektakulär. Das Musical ist eben im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Boden geblieben. Auch die Bühne ist zwar deutlich kleiner, dennoch war die Aufführung sehr glamourös gestaltet. Ein Erlebnis, das er nie vergessen wird. Die Musik war für ihn die Krönung, er ist nun ein großer Fan von Jazz Dance.Jetzt bleibt uns nur noch, vielen Dank zu sagen! (ZmS)
Valentin Hamm-Vanceski und Romy Reiner, Sina Glück und Marco Brendle, GWRS Würtingen, Klasse 9