Logo
Aktuell Zeitung macht Schule

Schüler schnuppern Ingenieursluft

REUTLINGEN. SIA, das steht für Schüler-Ingenieur-Akademie. Es ist ein Projekt, welches im Schuljahr 2003/2004 von jeweils einem Lehrer des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Pfullingen und dem Bildungszentrum Reutlingen-Nord in Rommelsbach ins Leben gerufen wurde. Die SIA ist für Schüler und Schülerinnen der elften Klassen, die anhand einer Bewerbung ausgewählt und aufgenommen werden. Dabei sollte eine gewisse Vorliebe für naturwissenschaftliche Schulfächer vorhanden sein, da eines der Ziele der SIA darin besteht, naturwissenschaftlich interessierte und talentierte Schüler und Schülerinnen der Oberstufe zu fördern.

Weitere Ziele wären zum einen über den Berufsalltag von Wissenschaftlern und Ingenieuren zu informieren, zum anderen Information zu den Bereichen Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau. Außerdem vermittelt die SIA Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit an Hochschulen und Firmen. So auch in Reutlingen bei der Firma Bosch, wo die Schüler das erste Halbjahr hauptsächlich damit verbringen, ein Netzgerät zu entwickeln. Zuerst braucht man hierfür ein Gehäuse. Deswegen müssen die Schüler in einem eher praktisch orientierten Teil unter Beweis stellen, dass sie anhand ihres Konstruktionsplans auch Metalle bearbeiten können.

Im zweiten Halbjahr in die FH

Bevor es jetzt aber an den Platinenbau geht, werden ein paar Theoriestunden eingelegt, in denen man die Grundlagen verschiedener elektronischer Bauteile und Schaltungen erarbeitet. Anhand eines Simulationsprogramms werden hierfür Situationen, die in einem Netzgerät auftreten können, simuliert und nachvollzogen. Zum Abschluss dieses Teils werden dann endlich die Platinen fertig gestellt und verdrahtet ins Netzgerät eingebaut.

Im zweiten Halbjahr geht es in die Fachhochschule Reutlingen, wo seit letztem Schuljahr der Bau eines Solarboots bevorsteht. Dieser Projektteil wird in der Abteilung Maschinenbau ausgeführt und erfordert nicht nur die Kreativität der Schüler, sondern auch Überlegungen im praktischen Bereich. Mithilfe des Computer Aided Design, kurz: CAD, werden dann technische Zeichnungen der Entwürfe für die Solarboote hergestellt. Die Vorstellungen werden dann mit dem Rapid-Prototyping-Verfahren in die dreidimensionale Form gebracht - ein Verfahren, das digitale Informationen benutzt, um dreidimensionale Objekte zu produzieren. Leider können nicht alle Boote gebaut werden, deswegen werden nur ein paar funktionierende Boote fertig gestellt und die anderen als Modelle gebaut.

Lehrer betreuen das Projekt

Die SIA unterstützt nicht nur lernbegeisterte Schüler und Schülerinnen, sondern hilft auch Lehrern bei der Verstärkung der Zuwendung zur Praxis. Die Schüler-Ingenieur-Akademie ist in Reutlingen laut Teilnehmer als Projekt erfolgreich und wird gern in Anspruch genommen. Es ist eine wertvolle Bereicherung des Schulalltags, und der Erfolg geht auf das Engagement der Lehrer zurück, die das Projekt betreuen. (ZmS)



Megan Fleming, BZN Reutlingen, Klasse 10 d