Logo
Aktuell Zeitung macht Schule

Süßes oder Saures!

REUTLINGEN. Ursprünglich feierten es die Kelten, dann die Iren und über Nordamerika kam es 1990 nach Deutschland. Wer von Euch kennt nicht den 31. Oktober? Halloween - die Nacht der gruseligen Monster, der beleuchteten Kürbisfratzen und die Worte der Kinder an der Tür »Süßes oder Saures«.

Überall gibt es Kürbisse, Kostüme, Dekorationen für drinnen und draußen, Theaterblut, Vampirzähne und vieles mehr in den Geschäften zu kaufen. Wem das nicht genügt, der geht auf einer der vielen Partys, Burgen oder Themenparks, die Halloween feiern.

Von Amerika rübergeschwappt?

Was soll das?, werdet Ihr Euch fragen. Jedes Kind kennt doch Halloween. Aber wisst Ihr, woher Halloween stammt? Bei unserer Umfrage stellten wir fest, dass viele Menschen es nicht wissen. Eine Antwort war: »Es gibt mehrere Varianten, wo es herkommt. Es ist nicht nur so eine Tradition, die von Amerika rübergeschwappt ist. Nein, die Ursprünge liegen viel weiter zurück.« Eine andere Antwort: »Es ist aus Irland.« Aber mehr konnten sie uns im Interview nicht sagen.

Oder kennt einer von Euch die Geschichten dazu? Nein, dann hört mal genau zu! Aus »All Hallows Eve«, der Tag vor »All Hallows Day« (Allerheiligen), wurde im Laufe der Zeit die Abkürzung Halloween.

Die Herrschaft des Totengotts

Für die Kelten gab es nur zwei Jahreszeiten. Am 31. Oktober wurde mit dem Samhain-Fest das Ende des Sommers und des alten Jahres gefeiert. Danach kamen der Winter und der Beginn des keltischen Neujahrs, wo der Totengott Samhain herrschte.

Sie glaubten, dass an diesem Tag die Geister der Toten Kontakt mit den Lebenden aufnehmen könnten. Also stellten sie vor ihren Häusern Essen für die Geister hin, damit sie draußen bleiben.

Nirgends steht was von Verkleidung? Okay, dann lauscht der nächsten Geschichte. Schon vor 5 000 Jahren glaubten die Iren, dass an diesem Tag die Toten Seelen, die im letzten Jahr gestorben waren, an ihren früheren Ort zurückkehrten.

Pakt mit dem Teufel

Deshalb wurde das Feuer in Häusern ausgemacht. Es sollte kalt sein und unbewohnt aussehen. Sie gingen verkleidet und mit Masken auf die Straße und der Lärm sollte die Totengeister verschrecken. Die Geister sollten glauben, dass sie auch tot seien.

Toll, aber wo steht etwas über den Kürbis? Wie konnten wir das nur vergessen, dazu hätten wir noch eine irische Sage. Der Hufschmied Jack O'Lantern war ein geiziger und finsterer Geselle. Als der Teufel ihn holen wollte, schloss er mit ihm einen Pakt, den Jack aber nicht einhielt. Nun muss er, so erzählt es die Legende, seit seinem Tod mit einem glühenden Stück Kohle in einem ausgehöhlten Kürbis zwischen Himmel und Hölle umherwandern. Weder Gott noch der Teufel will ihn haben.

Seelenkuchen

Ihr fragt Euch, wer eigentlich mit diesen Süßigkeiten zu Halloween angefangen hat? Süßigkeitenverbrauch stammt aus dem christlichen Raum. Im 9. Jahrhundert nach Christus wanderten Christen am 2. November (Allerseelen) von Dorf zu Dorf und erbettelten Seelenkuchen. Und in Nordamerika gehen die Kinder von Tür zu Tür mit dem Spruch »Trick or Treat« (Streiche oder Süßes). Bei uns in Deutschland sagen die Kinder »Süßes oder Saures« dazu. Ihr seht: Aus jeder Geschichte haben wir Deutschen etwas herausgenommen, die Verkleidung, den Kürbis und die Süßigkeiten, und feiern so seit 1990 unser eigenes Fest Halloween. (ZmS)



Sezer Benge, Dominik Kimmerle und Patrick Schwarz, Gymnasium des Bildzentrums Nord Reutlingen, Klasse 9b