Afrikanische Anti-Aging-Schoki
Eine der Verkäuferinnen gibt uns bereitwillig Auskunft. Mit ihrem Stand waren sie schon bei der ersten Chocolart dabei, so erklärt sie. Das Verkaufen mache ihr Spaß und das Geschäft liefe auch gut. Am Stand gegenüber gibt es die Schwarzwälder Kirsch-Sahne-Trüffel-Praline, einfacher: das »Tübinger Kirschle« zu kaufen. Der Grund für diese besondere Praline: Die Schwarzwälder Kirschtorte wurde 1930 von einem Konditormeister in Tübingen erfunden. Das Tübinger Kirschle soll ein Erkennungszeichen für Tübingen und die Chocolart werden.Auch in einer Gasse, die vom Holzmarkt abzweigt, gibt es viel zu sehen. Ein afrikanischer Stand bietet unter anderem Anti-Aging-Schokolade an und einige Schritte unterhalb können wir unseren Augen nicht trauen, als wir an einem weiteren Stand Schokolade mit echtem Blattgold entdecken. Umso erstaunter sind wir über den Preis. Eine kleine Tafel kostet nur 3,50 Euro. Das liegt daran, dass die Goldmenge nur sehr gering ist, erzählt uns ein Verkäufer. Und als sich eine Frau erkundigt, ob der Körper das Gold überhaupt vertrage, erklärt er, dass Gold in früheren Zeiten auch als Medizin verwendet wurde.
An einem französischen Stand gleich nebenan wird Schokolikör und Schokobier in echten Bierflaschen angeboten und auch beim Zotter-Verkaufsstand ist die Stimmung gut. Alle Verkäufer tragen selbst gebastelte Hüte mit Zotter-Verpackungspapieren und antworten auf unsere Fragen, dass auch sie von Anfang an dabei waren, dass das Verkaufen Spaß mache und dass an ihrem Stand eigentlich immer gute Laune herrsche.
Zurück auf dem Holzmarkt gelangen wir zur Pralinen- und zur Ritter-Sport-Schokowerkstatt. Wir haben Glück: Bei Ritter Sport bekommen wir beim letzten Einlass noch einen Platz. Nach einer kurzen Einführung in die Welt der Schokoladenherstellung dürfen wir ans Werk und unsere eigene Schokolade kreieren. Als Erstes suchen wir uns selbst unsere Zutaten wie zum Beispiel Cornflakes und Marshmallows heraus und schütten sie in flüssige Schokolade. Die Masse wird in eine Form gegossen. Um Luftlöcher zu vermeiden, klopft man mit der Form auf den Tisch, denn so kommt die Schokolade auch in die letzte Ecke der Form. Anschließend wird das Ganze für 20 Minuten in den Gefrierschrank gestellt. Währenddessen gestalten wir unsere persönliche Verpackung.
Mit je einer Schokolade in der Hand setzen wir schließlich unseren Rundgang fort. Da uns etwas kalt geworden ist, beschließen wir, uns mit einer heißen Schokolade aufzuwärmen. Doch für welche soll man sich bei der großen Auswahl entscheiden? Wir machen den Test: Als Erstes probieren wir flüssige weiße Schokolade mit etwas Milch. Sie schmeckt ein bisschen wie Vanillesoße, aber trotzdem gut. Danach trinken wir in der Kakaobar »Hot Winter«, eine Trinkschokolade mit zehn Gewürzen, unter anderem Chili. Das Getränk schmeckt pfeffrig-würzig und ist sehr lecker. Zum Schluss kommt eine sahnig-cremige, weiße Schokolade namens »White Wedding« mit Kokos und Vanille.
Zum Schluss unseres Rundganges über die Chocolart kommen wir zu einem Zelt, durch dessen durchsichtige Plane man bei der Verarbeitung der Tübinger Schokoladentaler zusehen kann. Auf den Talern sind der Hölderlinturm und ein Stocherkahn abgebildet. Wir beobachten, wie ein Chocolatier die Taler aus der Form löst und verpackt. Anschließend kaufen wir uns noch eine schokolierte Frucht. Mit je einer von Schokolade umhüllten Banane in der Hand verlassen wir glücklich die winterlich verschneite Chocolart. (ZmS)
Sarah Rothbauer und Noemi Schäfer, Wildermuth-Gymnasium, Tübingen, Klasse 9 a