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Reutlinger Rap - weg vom Mainstream

REUTLINGEN. Dass es in Reutlingen eine sehr aktive Hiphop- und Musikszene gibt, ist kein Geheimnis. Längst haben auch die überregionalen Medien davon Kenntnis genommen und zeigen reges Interesse an den jungen Künstlern aus Reutlingen und deren Musik. Einer davon ist Tua, der jüngst sein erstes Album »Nacht« in die Läden in ganz Deutschland gebracht hat.

Bereits seit sieben Jahren beschäftigt er sich mit Rap und produziert Musik für sich selbst und andere. Im Moment ist er bei der Berliner Plattenfirma »Royalbunker« unter Vertrag und sorgt vor allem durch seinen innovativen, besonders schnellen Rapstil für offene Münder und Begeisterung - nicht nur bei Hiphop-Fans. »Mir ging es in erster Linie darum, etwas zu machen, dass nicht standardmäßig ist, sondern sich abhebt, textlich wie auch musikalisch«, meint der 19-jährige Reutlinger, der auch für die Musik auf seinem Album verantwortlich ist. »Bei meinem Debut habe ich großen Wert darauf gelegt, dass es auch musikalisch ansprechend ist, sprich ich habe viele Gesangsparts und echte Instrumente mit drauf, so dass ich die Themen, die teilweise von der Straße, teilweise eher persönlich sind, einfach besser umsetzen konnte - auch wenn es nicht immer nach normalem Hiphop klingt.«

Ein Traum wird wahr

Es ist ein vielfältiges und erstaunlich erwachsenes Album geworden, das die gesamte Bandbreite von elektronischen Drum 'n' Bass-Klängen über Klavierbaladen bis hin zu Rockelementen mit teils aggressiven, teils gefühlvollen Raps verbindet. Die anfängliche Unsicherheit, wie die Reaktionen auf »Nacht« sein würden, waren schnell Vergangenheit: »Ich habe eigentlich durchweg nur gute Plattenkritiken bekommen und bin auf jeden Fall durch die Veröffentlichung einen großen Schritt weiter gekommen. Wir (seine Gruppe «Bassquiat», Anm. der Verf.) haben echt lange unser Ding hier auf relativ kleinem und regionalem Level gemacht, aber in den letzten ein, zwei Jahren hat sich allgemein wirklich viel getan. Die Dinge haben sich für uns verändert«, weiß Tua zu berichten. Videodrehs, Interviews in den großen Rapzeitschriften, Zusammenarbeiten mit den ganz Großen der deutschen Szene, Auftritte bei großen Festivals, oder einfach der Schritt, für die Musik Geld und viel Aufmerksamkeit zu bekommen: »Davon habe ich vor nicht allzu langer Zeit noch geträumt«, erklärt er.

Große Pläne für die Zukunft

Für die Zukunft hat er sich viel vorgenommen: »Es ist erstaunlich, wie viel Talent in dieser Stadt steckt. Wir werden auf einiges hoffen dürfen. Mal sehen, wie weit uns unsere Arbeit noch bringen wird, ich merke, wie motiviert wir unser Ding machen und glaube, dass wir es sehr weit bringen können.« (ZmS)



Anita Kreitli und Barbara Zuder, Gewerbliche Schule Metzingen, BKTM