Logo
Aktuell Zeitung macht Schule

Opfer des Aberglaubens

MÜNSINGEN. Albinismus ist eine Erbkrankheit. Den Betroffenen fehlt das hautfärbende Pigment Melanin, weshalb sie meist eine sehr helle Haut und weißes Haar haben. Oft haben Albinos auch eine Sehstörung. In Afrika kommt nach Schätzungen der südafrikanischen Albinismus-Vereinigung ein Albino auf 4 000 Menschen, andere Schätzungen sprechen von einem Verhältnis von eins zu 17 000.

Vermeintlich magische Kräfte

In Afrika werden Albinos magische Kräfte angedichtet. Deshalb machen Voodoo-Ärzte Jagd auf Albinos. Nachdem sie sie ermordet haben, machen sie Zaubertränke aus den Haaren, Knochen und der Haut. Fischer weben Albinohaare in ihre Netze, um einen größeren Fang zu machen. Die Medizinmänner predigen, dass den Leuten, die ein Stück blassrosa Haut besitzen, Glück und Reichtum winkt. Erschreckend ist, mit welcher Grausamkeit die Taten vollzogen werden. Die Täter bringen die Opfer teils vor den Augen der Familie um, schneiden bestimmte Körperteile mit der Machete ab und verschwinden dann.

Brutale Morde an Albinos

Immer öfter werden Albinos ermordet. 30 Opfer waren es allein in diesem Jahr, darunter auch Kinder. Der Vorsitzende der Albino-Vereinigung, Samuel Mulge, sagt: »Wir hatten noch niemals so viel Angst wie jetzt.« Auf der Flucht vor der Sonne gehörte Mulge früher die Nacht. Im Dunkeln konnten er, seine Frau und seine fünf Kinder, die alle Albinos sind, nach draußen. Doch jetzt verbarrikadieren sie sich nachts im Haus vor Albino-Jägern. Mulge meint: »Sie wissen, dass wir hier sind.« (ZmS)

Marie Brändle, Lilly Scherer und Julia Blal, Gustav-Mesmer-Realschule Münsingen, Klasse 8b