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Netflix bald in der Krise?

Streamingdienste

Der Streaming-Markt ist umkämpfter geworden. FOTO: DPA
Der Streaming-Markt ist umkämpfter geworden. FOTO: DPA
Der Streaming-Markt ist umkämpfter geworden. FOTO: DPA

Streamingdienste gehören für mich und viele andere zur täglichen Abendunterhaltung. Man war es bisher gewohnt, mit je einem Abo von Netflix und Amazon Prime Zugriff auf fast alle relevanten Serien zu haben. Doch das könnte sich bald ändern.

Lange haben die großen Studios geschlafen, was das Thema Streaming angeht. Nun will aber fast jeder ein Stück vom Kuchen abhaben. Mit HBO Max erblickt bald ein neuer Streaminganbieter das Licht der Welt. Apple TV+ ist schon im November an den Start gegangen. Disney+ ist bereits in den USA verfügbar und soll im Frühjahr auch in Deutschland an den Markt gehen. Zu dem Angebot zählen neben den Produktionen von Disney auch die von Pixar, Star Wars, Marvel und National Geographic. Diese Inhalte werden bald auf Netflix verschwinden oder sind es schon. Nicht anders wird es mit den Serien des Bezahlsender HBO laufen, den Machern der Erfolgsserie Game of Thrones.

Wie will Netflix das alles kompensieren? Mit ihren Netflix Originals. Auch wenn es einige hochgelobte Eigenproduktionen wie Stranger Things oder House of Cards gibt, beklagen viele Netflix-User die mangelhafte Qualität der meisten Originals, die jede Woche neu erscheinen. Netflix scheint hierbei auf Quantität statt auf Qualität zu setzen.

Aber es gibt auch gute Nachrichten für Netflix: Das Unternehmen Piper Jaffray befragte in einer Studie 1,5 Millionen Netflix-Abonnenten, ob sie planen, zu Disney+ oder AppleTV+ zu wechseln. 72 Prozent gaben an, nicht zu Disney+ wechseln wollen. Bei Apple TV+ gaben sogar 77 Prozent an, den Dienst gar nicht erst ausprobieren zu wollen. Von den übrigen 25 Prozent gaben die meisten an, Netflix nicht kündigen zu wollen, sondern mehrere Dienste gleichzeitig nutzen zu wollen. Nur wenige gaben an, dass sie planen, Netflix zu kündigen.

Meiner Meinung nach muss sich Netflix auf eine mögliche Krise einstellen. Der Markt wird sich durch die neue Konkurrenz drastisch verändern. Disney und Apple sind anders als Netflix nicht auf den Erfolg ihres Streamingdienstes angewiesen, denn ihre Haupteinnahmequellen liegen nicht im Streaming-Markt. Apple beispielsweise hat seine Smartphones, Tablets und Computer. Ich gehe davon aus, dass die Streamingdienste von Disney und Apple nur Prestigeobjekte sind. Netflix hingegen hat keine anderen Einnahmequellen. Sollte es nicht gelingen, die Kunden an das Unternehmen zu binden, und sollten doch viele User ihren Streamingdienst wechseln, steht Netflix vor einem großen Problem. (ZmS)