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Aktuell Kleider

'N Shirt für Bedürftige

REUTLINGEN. Im SMV-Raum stapeln sich die Kleider: »Wir wollen Vorbilder für die Menschen sein, damit sie auch weiterhin ohne unsere Aktion Kleidung spenden«, sagt der große, gut gelaunte Sebastian Hoebel, der schon seit rund zweieinhalb Jahren im Jugendgemeinderat tätig ist. Nun steht er mit einer großen vollen Tüte Kleidung, die vor ihm auf dem Tisch liegt, hinter dem Stand des Jugendgemeinderats in der Aula des Albert-Einstein-Gymnasiums (AEG) in Reutlingen. Heute nimmt er die Kleidung, die etwa 1 000 Schüler des AEGs für das Projekt »'N Shirt für Bedürftige« spenden, entgegen.

Jannik Gräschus (links) und Sebastian Hoebel sammeln Kleider für Bedürftige.  FOTO: ZMS
Jannik Gräschus (links) und Sebastian Hoebel sammeln Kleider für Bedürftige. Foto: ZmS
Jannik Gräschus (links) und Sebastian Hoebel sammeln Kleider für Bedürftige.
Foto: ZmS
Aber er ist hinter dem kleinen Stand, in der von Schülern gefüllten Aula, nicht der einzige Aktive heute: »Die anderen Helfer machen Fotos für unsere Home-page«, erklärt er und zeigt mit der Hand in Richtung einer kleinen Schülergruppe. Ein paar Schüler halten ein Schild in Form einer Sprechblase hoch, in der steht: »Wir spenden 'N Shirt«, darunter ist das Logo des Jugendgemeinderats zu erkennen. So wird die kleine Schülergruppe dann fotografiert.

Für 50 Cent oder einen Euro

Die sechs AEGler vom Jugendgemeinderat - Sebastian und Simon Hoebel, Jannik Gräschus, Christian Haser, Stilianos Papadopoulos Lambidis und Lara Busch führen diese Aktion am AEG mit viel Engagement und Begeisterung durch. Sie hängen Plakate auf, machen Bilder für ihre Homepage und sammeln natürlich die Klamotten ein. Die Idee für »'N Shirt für Bedürftige« kam im Jugendgemeinderat auf, weil es im Fair-Kauf- Laden der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der Caritas zu wenig Kleidung für Jugendliche gab. Im Januar 2010 wurde das Projekt dann erstmals durchgeführt. An fast allen Schulen in Reutlingen wurden Kleidungsstücke vom Pulli bis zur Unterwäsche gesammelt.

Am AEG kamen letztes Mal insgesamt ganze zehn Säcke Kleidung zusammen. »Das war viel«, sagt Sebastian, »aber vor allem die Peter-Rosegger-Schule war stark beteiligt, sodass wir damals der AWO insgesamt 60 Säcke mit Kleidungsstücken bringen konnten.«

»Am Freitag ist schon die Übergabe, dann fahre ich mit meinem Auto herum, sammle die Kleider ein und bringe sie zum Fair-Kauf-Laden in der Gartenstraße in der Reutlinger Innenstadt. Dort werden sie dann für 50 Cent oder einen Euro an sozial Bedürftige verkauft«, berichtet Sebastian. Den meisten Spaß am Projekt macht es ihm, dass er Gutes für die sozial schwächeren Jugendlichen in Reutlingen tun kann - und das auf ganz einfache Weise. »Das Schwierigste«, merkt er an, »ist das Bekanntmachen des Projekts.« Auf die Frage, wie die Aktion bei den Schülern ankommt, antwortet er: »Gut, denn wir haben jetzt innerhalb kurzer Zeit schon sehr viele Spenden erhalten.«

Auch Stilianos erzählt mit einem Lächeln, dass bereits der halbe SMV Raum mit Kleidertüten gefüllt ist. Mit ihrem bisherigen Ergebnis sind die sechs vom Jugendgemeinderat sehr zufrieden und Sebastian erzählt: »Es wurden bis jetzt nur gute Klamotten gespendet, die dann auch schnell verkauft wurden.«

Insgesamt haben die sechs AEGler an fünf Tagen Kleidung für Jugendliche gesammelt. Doch Sebastian merkt an, dass der Jugendgemeinderat die Aktion nur durchführen konnte, weil ihn die SMVs der Reutlinger Schulen und natürlich die Schüler selbst so tatkräftig unterstützten. Nun hoffen sie, dass die Aktion auch dieses Jahr wieder ein voller Erfolg wird und viele Jugendliche davon profitieren. »Es ist uns besonders wichtig«, betont er, »darauf aufmerksam zu machen, dass es auch bei uns in Reutlingen Bedürftige gibt. Wir wollen erreichen, dass die Menschen später auch ohne eine Aktion von uns Kleidung an die AWO spenden.« (ZmS)

Ilka Rist, Albert-Einstein-Gymnasium, Reutlingen, Klasse 10a