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Muss Massentierhaltung sein?

TROCHTELFINGEN.Wie geht der Mensch mit Tieren um? Mit dieser großen Frage hat sich Schülerin Lea Sachsenmaier beschäftigt. Ihre durchaus kritische Meinung hat sie für ihren ZmS-Artikel zusammengefasst:



Auf der ganzen Welt gibt es das Phänomen, dass Tiere in zu großen Massen gehalten werden. Es betrifft meistens Tiere, die es in einer Zoohandlung zu kaufen gibt, aber auch Tiere wie Schweine, Rinder, Geflügel und Schafe. Ich habe mich mit mehreren Fragen zum Thema beschäftigt, möchte meine eigene Meinung zum Thema darlegen und versuchen, diese Fragen auch zu beantworten.

Was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Als Massentierhaltung bezeichnet man die konzentrierte Haltung von Tieren in großer Zahl auf engem Raum zur Erzeugung tierischer Nahrungsmittel. Sie erfolgt mit sehr großen Beständen und mit meist nur einer Tierart. Im Tierschutzgesetz wird es so definiert: Wenn in Betrieben beispielsweise mehr als 1 250 Mastschweine, 20 000 Leghennen oder 30 000 Masthühner gehalten werden, dann spricht man von Massentierhaltung.

Mit einem hohen technischen Aufwand findet diese Art der Tierhaltung statt, um möglichst wenig Personal und Zeit zu benötigen, dabei aber trotzdem möglichst hohe Gewinne zu erzielen.

Das trifft leider auch auf Zoohandlungen zu. Soweit ich weiß, sperren die Züchter bis zu 20 Tiere in einen kleinen Käfig ein und ich denke, es ist ihnen meistens egal, ob dort Tiere aufgrund der schlechten Haltungsbedingungen sterben. Ihr Ziel ist es, einfach Massen an Tieren zu produzieren und diese zu verkaufen.

Die Tiere hinterlassen natürlich auch ihre Geschäfte. Und meiner Meinung nach will so mancher Züchter sich da keine große Mühe machen und lässt die Exkremente einfach liegen. Die Tiere sitzen dann in ihrem eigenen Dreck und es kommt auch mal dazu, dass sie die herumliegenden Kadaver anknabbern oder vor lauter Hunger auffressen. Diese Tiere haben manchmal Krankheiten und schwere Verletzungen. Wenn sie dann an Zoohändler verkauft werden, wissen diese oft nicht, wie die Tiere gezüchtet wurden. Wir gehen in diese Zoohandlungen und sehen süße Tiere, die auf den ersten Blick gesund aussehen. Diese Tiere werden von uns im guten Glauben, ein gesundes Tier erworben zu haben, gekauft und nach kurzer Zeit sterben diese Tiere dann. Ich spreche aus Erfahrung, denn es ging mir mit meinem Hamster aus der Zoohandlung genauso, denn die Krankheit, die er hatte, kaufte ich schon mit ein.

Menschen, die diese Tiere erwerben, wissen meistens nicht, was diese durchgemacht haben. Tierschützer haben in Zoohandlungen nachgefragt, ob die Verkäufer wissen, wo ihre Tiere herkommen. Die meisten von ihnen hatten keine Ahnung. Viele Menschen wollen auch keine Tiere quälen. Dass sie das aber trotzdem machen, wenn sie billig Eier und Fleisch kaufen, wissen sie meistens nicht.

Jeder von uns kann etwas tun

Eine weitere wichtige Frage ist: Wie ist Massentierhaltung entstanden? In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg gab es wenig zu essen. Die Menschen litten an Hunger. Deshalb suchte man nach Lösungen, um möglichst viele Menschen, mit geringem Aufwand günstig zu versorgen. Durch die Massentierhaltung konnten die Produktionsmengen von Großbetrieben gesteigert werden. Die Kosten für die Erzeuger und auch den Verbraucher konnten gesenkt werden und man kam billig an Fleisch, Eier oder Milch.

Ich glaube, den meisten Menschen in unserem Land ist es egal, ob die Tiere leiden. Meiner Meinung nach sollte kein Mensch Fleisch essen, der nicht in der Lage ist, selbst ein Tier zu schlachten. Auch bin ich kuriert vom Kauf von Tieren aus Zoohandlungen und hole meine Tiere lieber von einem Hobbyzüchter, denn da kann ich mir sicher sein, dass sie gesund sind und angemessen gezüchtet und gehalten wurden.

Massentierhaltung sollte meiner Meinung nach noch mehr kontrolliert werden, um den Tieren ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Eigentlich kann jeder von uns etwas dafür tun, dass es den Tieren besser geht, denn jeder Burger, jedes Leberkäsweckchen, jede Fischsemmel, jeder Billigkuchen ist oft aus Tieren der Massentierhaltung oder deren Produkten hergestellt.

Also, wenn man nicht auf tierische Nahrungsquellen verzichten möchte, dann nur Produkte kaufen, bei denen man weiß, wie die Tiere gehalten wurden. Ich habe mich dafür entschieden, mich vegetarisch zu ernähren, um nicht mitverantwortlich für das Leiden der Tiere zu sein. Meiner Meinung nach würde es auch ohne Massentierhaltung gehen, denn dann würden die Menschen bewusster einkaufen, mehr darüber nachdenken, ob es wirklich notwendig ist, tierische Produkte in den Einkaufswagen zu legen und sie würden vermutlich das Leben der Tiere mehr wertschätzen. (ZmS) Lea Sachsenmaier, Werdenbergschule, Trochtelfingen, Klasse 9