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Aktuell Natur

Mit Schafen und Panzern

BAD URACH. Viele sind schon mal an einem der Schilder vorbeigefahren, die auf den (ehemaligen) Truppenübungsplatz Münsingen hinweisen. Doch was genau wird nun auf dem Gelände gemacht? »Des wird jetzt a Biosphärengebiet«, lautet die Antwort, wenn man nachfragt. Was wird im Biosphärengebiet gemacht? Größtenteils ahnungslose Gesichter. Die herausragenden naturkundlichen und kulturhistorischen Werte des 6 700 Hektar großen ehemaligen Truppenübungsplatzes galt es zu schützen, ist auf der Website des Biosphärengebietes Schwäbische Alb zu lesen.

Einmalige Kultur und Natur

Dass die kulturhistorischen Werte von den Truppenübungen kommen, die erst 2005 geschlossen wurden, ist so ziemlich jedem klar, aber naturkundliche Werte bei all den Panzern, die dort gefahren sind? Bei all den Kratern, den Einschlagslöchern? Klar, der Truppenübungsplatz wird von Schafen gepflegt, aber ist das wirklich alles?

Nein, es liegt auch an der militärischen Nutzung, die im Truppenübungsplatz über 100 Jahre gegeben war. Die Panzer haben die Erde aufgerissen und somit sind Tümpel entstanden, meint die Biologin und Naturschützerin Lydia Nittel in dem von ihr und Günther Künkele herausgegebenen Buch »Europäische Juwelen auf dem Truppenübungsplatz Münsingen«.

Nur auf markierten Wegen

Das ist auch der Grund, warum vor knapp zwei Monaten wieder ein Panzer über den Truppenübungsplatz fuhr. Mit dem Ende der Truppenübungen wurden es immer weniger Tümpel, da es schließlich zu keiner erneuten Verdichtung des Bodens kam und sich somit in den Kuhlen kein Wasser ansammeln konnte. Die Tümpel trocknen aus, verlanden und wachsen zu. Zwar halten die Schafe so manchen Tümpel offen, aber beileibe nicht alle. Der Truppenübungsplatz ist somit für viele Tierarten eine Art Rückzugsgebiet und natürlich kann auch der gestresste Großstädter sich hierhin zurückziehen. Bitte nur auf den markierten Wegen bleiben! (ZmS)

Theresa Kain, Graf-Eberhardt-Gymnasium, Bad Urach, Klasse 9 c