Jahr für Jahr stellte er eine neue persönliche Bestzeit auf, und seine Sprintkarriere konnte sich somit sehen lassen. Broening nahm 2002 bei der Junioren- WM in Jamaica teil; 2004 fuhr er schon zu den olympischen Spielen nach Athen. Er war zwar nur Ersatzmann für die 4x100-Meter-Staffel, aber frei nach dem Motto »Dabei sein ist alles« hat es ihm sehr viel Spaß gemacht. Die Qualifikation für den 100-Meter-Sprint bei den olympischen Spielen verpasste er knapp.
In diesem Jahr wurde er außerdem noch Deutscher Juniorenmeister über die ihm geläufige Sprintstrecke und stellte seine persönliche Bestzeit von 10,30 Sekunden auf. Dieses Jahr war eine sehr gute Saison für ihn. Bei der EM 2005 in Madrid konnte er zu dem einzigartigen Erfolg der Staffel beitragen, denn mit einer Zeit von 38,30 Sekunden belegten die Sprinter in der Gesamtwertung den zweiten Rang und verpassten wegen einer Sekunde den derzeitigen deutschen Rekord, der noch zur Zeit der DDR aufgestellt wurde. Außerdem ging er auch noch bei der WM in Helsinki 2005 für die Staffel an den Start.
Training bestimmt sein Leben
Sein Leben bestimmt momentan das Training, denn er trainiert siebenmal in der Woche, jeweils zwei Stunden bei seinem Trainer Markus Fendt, während er in der Saison so ziemlich jedes Wochenende an einem Wettkampf teilnimmt. Außerdem studiert er noch. Für seine Freundin Franziska Dobler bleibt da nur wenig Zeit. Bei Wettkämpfen in Deutschland begleitet sie ihn meistens und feuert ihn an. Der Ausnahmeathlet studiert Sport und Gesundheitsförderung und als Nebenfach Sportmedizin an der Universität Tübingen. Auch sein Studium kommt wegen dem Sport oft zu kurz.
Außerhalb der Saison geht er am Wochenende sehr gerne mit Freunden weg, etwas trinken, pokern oder feiern. Außerdem ist Snowboarden im Winter eine große Leidenschaft von ihm. Auch wenn er keine bestimmten Essensvorschriften hat, achtet er besonders auf eine gesunde Ernährung. Bier und Chips fehlen deshalb nicht, wenn er sich mal vor dem Fernseher ausruht.
Als Kind hatte er keinen speziellen Berufswunsch; er wollte schon immer Sportler werden. Seine Mutter hat früher selbst ein wenig Leichtathletik betrieben und schlug ihm vor, einen Schnupperkurs zu besuchen. Dieser sagte ihm zu, und bei seinen ersten Wettkämpfen lief er immer an der Spitze mit und trat somit in den Verein LAV asics Tübingen ein, für den er auch heute noch Erfolge einholt. So begann seine Karriere 1991. Davor spielte er Basketball beim SV Tübingen, das gab er dann schließlich wegen Leichtathletik auf. Mit 14 Jahren hatte er einen sportlichen Tiefpunkt wegen ein paar kleineren Verletzungen, doch seine Mutter motivierte ihn, und er machte weiter. Dafür ist er ihr heute sehr dankbar. Der Sprinter hat kein bestimmtes Vorbild, doch wenn einer unter 10 Sekunden läuft, imponiert ihm das mächtig.
Hallensaison ist zweitrangig
Das Sprintass hat kein bestimmtes Ritual, sich auf einen Wettkampf vorzubereiten, er schaut nur sehr gerne vor einem Wettkampf eine DVD wie zum Beispiel »King of Queens« um sich zu entspannen und sich auf seinen Lauf zu konzentrieren. Für die Hallensaison möchte er seine persönliche Bestzeit von 6,70 Sekunden über 60 Meter verbessern. Für ihn hat die Hallensaison jedoch keine große Bedeutung, weil sie in der Leichtathletik auch keine große Rolle spielt. Außerdem ist er über 100 Meter stärker, weil er erst nach der Hälfte der Strecke so richtig in Fahrt kommt.
Sein großes Ziel ist es, in der neuen Saison endlich einmal Deutscher Meister zu werden. Außerdem möchte Broening die Qualifikation für die Europameisterschaften schaffen und mit der Staffel, die auch eine gute Chance hat, einen guten Platz zu erreichen. Marius ist der Meinung, dass jeder vor dem Beginn einer Sportkarriere seinen Schulabschluss ablegen sollte und sich somit Sicherheit für die Zukunft schaffen kann. Denn eine Sportkarriere kann sehr schnell durch eine Verletzung beendet sein. (ZmS)
Jasmin Keller und Alessia Scheel, BZN, Klasse 10 a