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Aktuell Zeitung macht Schule

Mensch plus Maschine gleich Zeitung

REUTLINGEN. »Mensch plus Maschine gleich Zeitung.« Die Nachwuchsreporter von der Reutlinger Hermann-Kurz-Schule haben den Entstehungsprozess einer Zeitung in fünf Worten auf den Punkt gebracht. Und dabei gleichzeitig gelernt, dass eine knackige Überschrift nicht vom Himmel fällt, sondern hart erarbeitet sein will. Das - und noch viel mehr - können die Teilnehmer von »Zeitung macht Schule« beim Besuch des Pressehauses am Burgplatz lernen.

Donnerstagmorgens besuchen die Schülerinnen und Schüler das Druckzentrum Neckar-Alb (DNA) im Industriegebiet Betzingen - ein Zusammenschluss von sechs Zeitungsverlagen aus der Region. Hier wird der Reutlinger General-Anzeiger gedruckt, pro Nacht entstehen hier rund 150 000 Zeitungen. Um nicht nur die High-Tech-Maschinen kennenzulernen, sondern auch die Menschen, die den »Stoff« fürs Blatt liefern und ihn so aufbereiten, dass er gedruckt werden kann, fahren die ZmSler anschließend ins Pressehaus am Burgplatz.

Auf den Punkt gebracht

Im großen Konferenzraum, in dem normalerweise die Redaktion tagt, spielen die Schüler mit dem ZmS-Team eine Konferenz durch - so wie sie in einer modernen Redaktion Tag für Tag abläuft. Die Schüler werden zu Redakteuren, beurteilen Nachrichten nach ihrer Bedeutung und ihrer Zugehörigkeit. Spätestens dann wissen sie: Es ist keine einfache Sache, aus einer Informationsflut von mehreren hundert Meldungen jene 15 herauszusortieren, die der Leser am nächsten Tag auf einer einzigen Seite am Frühstückstisch serviert bekommen soll.

In der Repro-Abteilung lernen die Schüler jene GEA-Mitarbeiter kennen, die Bilder aufbereiten und optimieren. Manche staunen Bauklötze wenn sie sehen, wie einfach sich mit moderner Software eine Fotomontage »bauen« lässt, um im nächsten Atemzug zu erfahren, dass Bildmanipulationen einerseits verboten sind, andererseits in gewissen Fällen sinnvoll sein können. Dann nämlich, wenn's ums Informieren geht und die Tricks kenntlich gemacht werden. Köpfe vertauscht und Traumpaare geschaffen werden beim GEA jedenfalls nicht.

Im Archiv schließlich, dem »Gedächtnis« der Zeitung, zeigen die Mediendokumentarinnen, wie man Informationen sammelt, speichert - bis vor ein paar Jahren wurden Zeitungsseiten auf Mikrofilm auf Daumennagelgröße geschrumpft - und vor allem wiederfindet.

Die Donnerstags-Führungen im DNA mit anschließendem Besuch im GEA sind alle schon ausgebucht, für besonders Wissbegierige versuchen wir, an anderen Tagen noch eine Sonderführung im GEA einzuschieben. (GEA)