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REUTLINGEN. Wer als Mädchen in den Ferien mehr über Bildbearbeitung, Trickfilme und Textverarbeitung am Computer lernen wollte, war bei der Mädchen-Akademie im Reutlinger Haus der Jugend genau richtig. Zwischen drei Kursen konnten die Mädchen im Alter von acht bis sechzehn Jahren wählen. Es gab sechs Gruppen à zehn Plätzen, so konnten pro Woche 60 Mädchen daran teilnehmen. Da die Mädchen-Akademie über zwei Wochen ging, machten insgesamt fast 120 Mädchen mit.

Zwischen Bits und Bytes: Jede Menge Spaß am Computer hatten die Mädels beim Projekt im Reutlinger Haus der Jugend.
FOTO: NIETHAMMER
Zwischen Bits und Bytes: Jede Menge Spaß am Computer hatten die Mädels beim Projekt im Reutlinger Haus der Jugend. FOTO: NIETHAMMER
Zwischen Bits und Bytes: Jede Menge Spaß am Computer hatten die Mädels beim Projekt im Reutlinger Haus der Jugend. FOTO: NIETHAMMER
Die Kurse wurden von etwas älteren Mädchen geleitet, die schon über längere Zeit hinweg am Computer fit gemacht worden waren. Den Teilnehmerinnen hat es gut gefallen: »War mal was anderes und man hat auch was gelernt, woran man Spaß hat. Dass die Kursleiterinnen nur ein wenig älter waren, hat uns motiviert«, sagten die einen. »Es hat sich gelohnt«, sagten die anderen.

Das meinen auch die Kursleiterinnen und das Team von der Kulturwerkstatt. Außerdem können sich die Ergebnisse - zum Beispiel die Fotostorys und Trickfilme, die auf der Internetseite zu bewundern sind - sehen lassen.

Oft fehlen die Ideen

Aber wie entstand die Idee, eine solche Akademie für Mädchen durchzuführen? Wir haben Petra Lever, die Leiterin und »Erfinderin« der Mädchen-Akademie gefragt. »Ich bin hier in der Kulturwerkstatt im Computerbereich für die Arbeit mit Mädchen zuständig. Da ich das schon viele Jahre mache, weiß ich, dass es viele Mädchen gibt, die am Computer total fit sind«, so Petra Lever.

»Durch die Mädchen-Akademie wollte ich zum einen der Öffentlichkeit zeigen, dass Mädchen sehr viel am Computer können, zum anderen wollte ich den Mädchen eine Gelegenheit geben, ihr Wissen an andere Mädchen weiterzugeben. Ich weiß auch, dass viele Mädchen oft am PC spielen und nur so rumsurfen, weil ihnen auch oft die Ideen fehlen, was Frau sonst noch so mit dem Gerät machen kann.«

Was den Teilnehmerinnen noch gut gefallen hat, ist, dass die Akademie nur für Mädchen war: »Jungs hätten sich nur wichtig gemacht.« Dazu sagt Petra Lever: »Nach meiner Erfahrung sind den Jungs oft die technischen Details wichtiger, während den Mädchen eher wichtig ist, was Frau mit dem PC machen kann.«

»Es wäre toll, wenn es eine solche Akademie in allen Ferien gäbe«, sind sich die Teilnehmerinnen einig. Doch leider geht dies nicht - zumindest nicht in dieser Form - meint die Leiterin der Mädchen-Akademie: »Das Problem ist, dass jedes Projekt, das stattfinden soll, etwas Neues, Innovatives sein muss, wenn es bei einer Stiftung wie zum Beispiel der Jugendstiftung Baden-Württemberg oder der Landesstiftung beantragt wird. Die einzige Möglichkeit ist, dass dieses Projekt aus kommunalen Mitteln weiter finanziert wird. Hier sind aber die Gelder knapp, so dass es unwahrscheinlich ist, dass es wieder eine solche Mädchen-Akademie gibt.«

Die Zeit bleibt aber nicht stehen - und die Kulturwerkstatt auch nicht. So hat Frau Lever Anfang des Jahres ein ähnliches Projekt beantragt, das jetzt bewilligt wurde. »Hier geht es auch um Mädchen, die Seniorinnen den Computer näher bringen sollen.« Wir hoffen, dass dieses Projekt ebenso erfolgreich wird wie die Mädchen-Akademie. (ZmS)



Anja Thiel, Alessia Scheel, Bildungszentrum Nord, Gymnasium, Reutlingen, Klasse 10