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Aktuell Freizeit

Mehr als spazieren gehen

PLIEZHAUSEN. Seit diesem Sommer haben wir einen Hund, genauer einen Hütehund. Bald bemerkten wir, dass er nicht nur ein bisschen Gehorsamkeit lernen muss, sondern auch eine Beschäftigung braucht. Jetzt, im Alter von sieben Monaten, kann man sehen, dass er seinen Spaß daran hat, über Gräben und Baumstämme zu springen. Und so hat meine Familie beschlossen, seinen Geist und Körper mit Agility zu fordern.

Was ist Agility? Agility ist ein Hundesport, der 1980 in England seinen Ursprung fand. Dort traten zum ersten Mal Hunde als Showeinlage in der Pause bei Reitturnieren auf. Die Hundesportart fordert nicht nur Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Gehorsam, nein: vor allem ist es auch Kopfarbeit für den Hund.

Hundeparcours als Ziel

Ich habe eine Expertin in Sachen Agility befragt und sie meinte: »Bei Agility sind Hund und Mensch ein eingespieltes Team.« Der Hund versteht Zeichen und Kommandos, er überwindet Hürden, Wippen, er geht durch Tunnel und Slalomstangen. Am Ende der Ausbildung kann der Hund einen Parcours durchlaufen.

Bei der Frage, welcher Hund sich hiefür am besten eignet, meinte sie, grundsätzlich alle, da Agility in drei Klassen - für große, mittlere und kleine Hunde - ausgetragen wird. Aber Favoriten sind der Border-Collie und der Sheltie. Beide sind von Haus aus Hütehunde und dafür bestens geeignet. Bei viel Talent kann der Hund Turnierreife erlangen, was bis zu einem WM-Start führen kann. Wer keine Lust auf Turniersport hat, kann Agility trotzdem betreiben - einfach »just for fun«.

Wichtig ist, dass es eine sinnvolle Beschäftigung für den Hund ist und die Bindung zwischen Hund und Mensch vertieft.

Voraussetzung ist ein gesunder und bewegungsfreudiger Hund. Es sollte beiden Spaß machen, der Hundeführer sollte über eine gute Fitness verfügen, denn auch er muss einige Meter zurücklegen. Anfangen kann man das Training, wenn der Hund mindestens zwölf Monate alt ist und das Knochenwachstum beendet ist. Zu frühes Training kann ernsthafte Schäden hervorrufen.

Nach meiner Meinung könnten sich noch viel mehr Hundebesitzer Gedanken darüber machen, ob sie ihren Vierbeiner nicht doch besser beschäftigen könnten als nur mit einem Spaziergang. Denn der Hund hat viele Talente - es wäre schade, wenn man diese nicht entdeckt. (ZmS)



Oliver Müllerschön, Realschule Pliezhausen, Klasse 8c