In der SMV – das heißt »Schülermitverantwortung« – vertritt der Klassensprecher die Interessen der Klasse. Er bringt dort Ideen und Vorschläge ein. Bei uns an der Schule wurde zum Beispiel durch Initiative der damaligen SMV das alte Schülercafé neu gestaltet. Ist eine Idee da, schlägt diese der Klassensprecher der SMV vor und es wird darüber diskutiert. Wenn die SMV die Idee unterstützt, gehen die Klassensprecher in ihre Klassen zurück und stellen die Vorschläge vor. Damit aber wirklich jeder dafür ist, muss auch die Schulleitung gefragt werden. Alle sind einverstanden? Dann nichts wie los mit der Planung!
Ein anderes Arbeitsfeld des Klassensprechers ist, Schülern bei Problemen zu helfen. Zum Beispiel, wenn sich jemand nicht traut, dem Lehrer oder dem Schulleiter etwas zu sagen, kann er den Klassensprecher darum bitten, es zu übernehmen. Bei einem Gespräch kann der Klassensprecher als Vermittler auch dabei sein, wenn der Schüler dies möchte. Das hilft ihm, damit er sich im Gespräch nicht so allein fühlt. Auch wenn es in der Klasse Streit gibt, vermittelt der Klassensprecher zwischen den beiden Parteien. Dabei ist wichtig, dass er immer unparteiisch bleibt. Das heißt: Auch wenn die beste Freundin Streit mit jemandem hat, sollte der Klassensprecher sich immer beide Seiten anhören und dann vermitteln, denn auch die beste Freundin hat nicht immer recht. Dasselbe gilt bei Konflikten zwischen Schülern und Lehrern, was auch mal vorkommen könnte.
»Es macht Spaß zu sehen, wie aus einer Idee Wirklichkeit wird«Natürlich muss der Klassensprecher an jeder SMV-Sitzung teilnehmen, um das Besprochene an die Klasse weiterzuleiten. Wir treffen uns dazu mindestens alle vier bis sechs Wochen. Die SMV organisiert viele Veranstaltungen im Schuljahr, zum Beispiel den Weihnachtspunsch, oder sie unterstützt die Reutlinger Tierheim-Sammelaktion.
Bei solchen Aktionen ist der Klassensprecher natürlich mit dabei und muss seine Mitschüler zur Mithilfe motivieren. Außerdem darf der Klassensprecher zu den Klassenpflegschaftsabenden kommen. Am Ende des Schuljahres gibt es meist noch einen Ausflug mit der gesamten SMV als Anerkennung für unsere geleistete Arbeit. Vor zwei Jahren waren wir zum Beispiel im Europa-Park.
Es gibt aber natürlich auch Nachteile beim Amt des Klassensprechers. Wenn die Sitzungen während der Unterrichtsstunden sind, verpasst man den Unterricht und man muss alles nachholen. Es kann aber auch sein, dass die Sitzungen nach Schulschluss stattfinden und man so länger da bleiben muss. Über all das muss man sich im Klaren sein, wenn man sich für dieses Amt aufstellen lässt.
Trotzdem finde ich es wichtig, dass man sich als Jugendlicher in seiner Schule engagiert. Es macht großen Spaß zu sehen, wie aus einer Idee Wirklichkeit wird. Es lohnt sich außerdem für jeden, da es einen Qualipass -Eintrag gibt – das macht sich bei einer Bewerbung immer sehr gut. (ZmS)
Miriam Klein, St.-Wolfgang-Schule Reutlingen, Klasse 10