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Aktuell Zeitung macht Schule

Mehl, Wasser und Hefe

MÜNSINGEN-HUNDERSINGEN. Gleich nach Schulbeginn gehen wir in die Küche, um den Brotteig zu machen. Jeder bekommt eine Schüssel mit ungefähr einem Kilo Brotmehl Typ 1050. In einem kleinen Gefäß lösen wir einen Würfel Hefe in lauwarmem Wasser auf. Das Wasser darf nicht heiß sein, weil sonst die Hefe kaputt geht und der Teig dann nicht mehr aufgeht. Wir kneten dann das Mehl, die Hefe, einen Kaffeelöffel Salz und rund einen Viertelliter Wasser so lange, bis ein fester Teig entsteht. Diesen Teig lassen wir eine Stunde stehen. In dieser Zeit geht er fast auf die doppelte Größe auf.

Jetzt kann der Teig in den Backofen. Im Backhaus in Hundersingen hat Margret Hummel bereits vor drei Stunden den Backofen mit Reisig und Holzscheiten eingeheizt. Jetzt werden die Aschereste mit einem langen Schieber zur Seite geschoben. Mit einem nassen Rupfensack wird der Backofen jetzt »gehudelt«: Der Boden wird zum einen von Ascheresten befreit, zum anderen wird die Luftfeuchtigkeit im Backofen erhöht, da beim »Hudeln« Dampf entsteht.

Jetzt wird die Temperatur überprüft. Da es im Backofen kein Thermometer gibt, verwendet Frau Hummel einen Trick: Sie schiebt einen Bogen Zeitungspapier für etwa eine halbe Minute in den Ofen. An der Braunfärbung des Papiers erkennt sie, ob der Ofen die richtige Einschießtemperatur hat. Wird das Papier schwarz oder fängt gar an zu brennen, ist die Temperatur zu hoch. Durch wiederholtes »Hudeln« wird die Temperatur gesenkt. Richtig ist es, wenn die Zeitung eine hellbraune Färbung bekommt.

Die vorgeformten Brotlaibe werden mit einem »Schapf« - eine Blechschüssel an einer langen Stange - in den Ofen geschoben. Nach einer Stunde sind die Brotlaibe fertig gebacken. Durch Klopfen auf die Bodenseite wird überprüft, ob der Laib auch wirklich durchgebacken ist. Jetzt wird er noch mit Wasser bestrichen, damit er auch schön glänzt. (ZmS)



Tanja Hummel