ZmS: Herr Prager, wie sind Sie auf den Beruf Schreiner gekommen?
Johannes Prager: Ich wollte immer Schreiner werden, aber ich hab keinen Ausbildungsplatz gefunden. Ich habe dann doch noch eine Ausbildung im IB Stuttgart bekommen und als Geselle in Rottenburg gearbeitet.
Seit wann haben Sie Ihre eigene Schreinerei?
Prager: Ich habe meinen Betrieb 1996 eröffnet.
Haben Sie Ihre Firma neu gegründet, oder haben Sie den Betrieb übernommen?
Prager: Das Gebäude war immer eine Schreinerei. Schon seit der Jahrhundertwende. Der Vorbesitzer gab seinen Betrieb auf, so konnte ich neu anfangen.
Man hört immer wieder, dass kleinere und mittlere Betriebe schließen müssen, weil sie kaum noch Aufträge bekommen. Wie sieht es bei Ihnen aus?
Prager: Das sieht recht gut aus. Die anderen Betriebe arbeiten mit größeren Auftraggebern zusammen, und wenn der wegfällt haben sie Probleme, private Kundschaft zu bekommen. Das Bemühen um Privatkunden ist für meinen Betrieb äußerst wichtig. Daher kann ich mich nicht über zu wenig Aufträge beklagen. Man muss auch mit der Zeit gehen und bereit sein für Veränderungen.
Was für Erfahrung haben Sie mit Praktikanten und Lehrlingen gemacht?
Prager: Ich habe eigentlich gute Erfahrungen gemacht, man hat so seine Streitereien, aber das kommt in jedem guten Betrieb vor.
Wie sehen Sie die Chancen für junge Leute, die eine Ausbildung als Tischler machen wollen? Haben sie später einen Arbeitsplatz?
Prager: Da muss man suchen, denn man findet einen Arbeitsplatz nicht auf der Straße, und oft auch nicht gleich hinter dem nächsten Eck. (ZmS)
Herr Prager, wir danken Ihnen für Ihre Bereitschaft, uns Jugendliche mit der Bereitstellung von zwei Praktikumsstellen tatkräftig zu unterstützen. (ZmS)
Das Interview führte Steven Jähnig, Gutenberg-Schule Reutlingen