Am 22. November war es so weit - der lang ersehnte Ausflug mit den Teilnehmern des Projekts »Planspiel Börse« nach Frankfurt konnte losgehen. Wir hatten uns schon die ganze Woche auf dieses Ereignis gefreut, denn der Tagesablauf klang viel versprechend: Als Erstes sollte man uns näher in das Geschehen der Frankfurter Wertpapierbörse einführen, danach ein leckeres Mittagessen und dann noch der Besuch des Geldmuseums. Doch den krönenden Abschluss sollte auf jeden Fall der Ausflug auf den »Maintower« bilden, einen im Jahr 2000 fertig gestellten Turm mit einer 200 Meter hohen Aussichtsplattform.
Blick auf die nächtliche Skyline
Gegen 8 Uhr war jeder eingesammelt, und wir konnten zur Fahrt nach Frankfurt aufbrechen. Die Planer hatten uns in weiser Voraussicht erst gegen 12 Uhr an der Börse angemeldet, denn durch einen Stau hatten wir auch nicht mehr so viel Zeit übrig, um Frankfurt mit seinen unzähligen Hochhäusern vorab schon einmal genauer anzuschauen.
Nach dem Besuch der Börse ging es ins nahe gelegene Steakhouse »Maredo«, um ein schmackhaftes Mal einzunehmen. Dort hatte man auch Gelegenheit, das bisher Gesehene und Gehörte zu bereden und auf sich wirken zu lassen. Wer wollte, durfte nach dem Essen einen kleinen Spaziergang durch die Fußgängerzone unternehmen, was wirklich gut ankam.
15 Nullen vor dem Komma
Es war mittlerweile 15 Uhr, und deshalb hieß es nun »rein in den Bus und ab zum Geldmuseum«. Dort angekommen, lies sich schon von außen erahnen, dass nun ein weiterer Höhepunkt des Tages kommen würde. Als die kurze Einweisung einer Mitarbeiterin geendet hatte, durfte man sich frei im Museum bewegen und die vielen verschiedenen Ausstellungsstücke anschauen.
So konnte man zum Beispiel die Entwicklung des Geldes von der Kuh als Zahlungsmittel bis hin zum Euro nachvollziehen. Doch deutlich interessanter war es, sich die alten Geldscheine und -stücke anzusehen. Wenn man dort gerade einen Tausend-Billionen-Mark-Schein (eine Zahl mit 15 Nullen) der Weimarer Republik anschaute und dabei bedenkt, dass man dafür vielleicht ein Brot kaufen konnte, macht das einen schon nachdenklich.
Auch interessant und dabei noch aktuell war die Sammlung der gefälschten Eurostücke. Da sie direkt neben echten Exemplaren zu sehen waren, sah man bei manchen Münzen sofort, wiederum bei manchen fast gar nicht, ob und wie sie jetzt gefälscht waren. Als kleine Erheiterung zwischendurch konnte man sich bei einem Computerspiel als Kanzler wählen lassen und über die Entwicklung des Geldwertes, Beschäftigung und Einkommen der Bundesbürger entscheiden. Und dass es gar nicht so einfach ist, ein gutes Gleichgewicht herzustellen, sah der eine oder andere spätestens am Schluss des Spiels, wenn es hieß, dass er entweder zwangsentlassen oder auf keinen Fall wieder gewählt würde. Auf Grund der vielen verschiedenen Bereiche war dann auch ganz schnell die eingeplante Zeit vorbei, und wir machten uns wieder in das nächtliche Frankfurt auf, um auf den schon von allen lang erwarteten Maintower zu gehen.
In der Eingangshalle des Turms erwartete uns das Wachpersonal, denn alle mussten durch einen Detektor gehen und wurden bei einem Alarm noch zusätzlich von Hand gefilzt. Aber nach dieser Hürde waren wir dann auch bald im Aufzug, der uns in Windeseile nach oben beförderte.
Oben angekommen, war man noch im etwas weiter unten gelegenen Foyer - das Aussichtsdeck auf 200 Meter Höhe kann man nur zu Fuß mit der Treppe erklimmen. Doch es waren nur zehn Stufen, bis man im Freien das dunkle Frankfurt bestaunen konnte. Es war wirklich atemberaubend, wie die Skyline mit ihren vielen Hochhäusern trotz der Finsternis wegen der Beleuchtung der Hochhäuser zu sehen war.
Atemberaubender Ausblick
Ganz weit unten auf der Straße sah man die Autos vorbeihuschen, etwas entfernt konnte man noch vage den Flughafen erkennen, das stark beleuchtete Rollfeld mit landenden und startenden Maschinen. Es windete sehr stark dort oben, aber keiner verspürte den Drang wegen der Kälte wieder reinzugehen.
Es war der perfekte Abschluss für diesen abwechslungsreichen Tag. Als jedermann wieder in der Eingangshalle war, machten wir uns besten Gemüts wieder auf zum Bus. Die Rückfahrt war dann leider auch viel zu schnell zu Ende, und man ist aus dem Bus ausgestiegen, mit einem Gefühl, einen wirklich tollen Tag verbracht zu haben. (ZmS)
Tobias Schulz, Albert-Einstein-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9 b