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Leistungssportler im Teenager-Alter

REUTLINGEN. Zwischen Schulalltag und Training kann man leicht mal den Überblick verlieren. Ein voller und oftmals stressiger Tag ist vorprogrammiert. Um 6.30 Uhr aufstehen. Anziehen, frühstücken und ab in die Schule. Danach schnell nach Hause, Mittagessen, entweder wieder in die Mittagsschule oder eben direkt anfangen mit Hausaufgaben machen.

Vom Schreibtisch ins Schwimm- becken: ZmS-Teilnehmerin Carolin Boldt berichtet von ihrem anstrengenden Alltag zwischen Schulstress und Leistungssport.FOTO: ZMS
Vom Schreibtisch ins Schwimm- becken: ZmS-Teilnehmerin Carolin Boldt berichtet von ihrem anstrengenden Alltag zwischen Schulstress und Leistungssport.FOTO: ZMS
Vom Schreibtisch ins Schwimm- becken: ZmS-Teilnehmerin Carolin Boldt berichtet von ihrem anstrengenden Alltag zwischen Schulstress und Leistungssport.FOTO: ZMS
Die Hausaufgaben sind erst bis in zwei Wochen auf? Egal! Möglichst nichts aufschieben. Wer weiß, was nächste Woche noch alles kommt.

Ein Blick auf die Uhr verrät: »Los jetzt, du musst ins Training! Etwas essen solltest du aber davor auch noch!« Obwohl noch nicht alles erledigt ist, was du dir vorgenommen hast, sprintest du in die Küche, nimmst dir, was gerade Essbares zur Hand ist und suchst deine Trainingsutensilien zusammen. »Badeanzug, Paddels, Anti-Paddels, Handtuch, Trinken- Alles da!« Und ab geht's!

»Fast schon scheintot, erschlagen von dem Tag, falle ich abends ins Bett«
Im Training noch mal den ganzen Frust des Tages loswerden. Zu Hause noch den Kühlschrank plündern und dann aber so schnell wie nur möglich ins Bett. 22 Uhr Licht aus, Klappe zu: »Gute Nacht Welt, bis morgen!« Und Morgen das ganze Spiel von vorne. Vielleicht muss ich aber auch nach dem Training noch lernen, kommt darauf an, wie viel ich nach der Schule schaffe -

Leistungssport ist nicht einfach, das wissen wir eigentlich alle. In den meisten Sportarten muss man jung sein, um sehr gute Leistungen zu bringen. Ausdauerndes Training, viel, viel Geduld und Disziplin sind ein Muss.

Auf die Ernährung sollte man auch noch ein wenig schauen. Unter der Woche drei bis fünf Mal Training und an den Wochenenden manchmal noch Wettkämpfe. Eigentlich ist Leistungssport schon fast ein Fulltime-Job. Aber in unserem Alter kann man ja noch viel aushalten, hätten wir den Sport nicht, würden wir sonst sowieso nur vor der Glotze hocken.

»Mein Alltag gefällt mir, weil der Leistungssport einen Ausgleich bietet«
Aber, Moment mal, da war doch noch was, was du am Tag so erledigen musst - Ach so, ja klar, Schule gibt es ja auch noch! Arbeiten, Referate und dann auch noch die jährliche GFS (Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen). Außerdem kommen da noch die Hausaufgaben dazu. Und damit du nicht nur den Sport hast, bist du noch in irgendeiner Form - zum Beispiel in einer AG - an der Schule tätig.

Um das alles unter einen Hut zu bekommen, dürfen Freizeit mit und Zeit für Freunde(n) keine allzu hohe Priorität haben. Klar ist das wichtig, doch als Leistungssportler, der etwas erreichen will, müssen die Prioritäten ganz anders gesetzt werden.

Eine gute Organisation des Tagesablaufes ist wichtig. Fast schon unersetzlich ist aber, dass du in Stress-Situationen immer ruhig bleibst und den Überblick nicht verlierst. Klar, jeder vergisst mal etwas und schafft nicht alles - aber das sollten eben Ausnahmen bleiben.

Mein Alltag gefällt mir, weil mir der Leistungssport einen Ausgleich bietet. Ich kann einfach allen Frust rauslassen und alle Probleme für einen Moment vergessen. In der Mannschaft stärkt jeder jeden, wir sind füreinander da und das gibt mir natürlich noch zusätzliche Rückenstärkung im Alltag.

»Ich lebe im organisierten Chaos«
Außerdem haben meine Mannschaft und ich viel sehr Spaß auf Wettkämpfen, und wir machen auch Vereins-Ausfahrten. Ich lebe im organisierten Chaos und hoffe, dass mich alle meine Freunde verstehen und wissen, dass ich sie total lieb habe, obwohl ich oft keine Zeit für sie habe. (ZmS)

Carolin Boldt, BZN Gymnasium, Reutlingen, Klasse 9a