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Aktuell Tradition

Lehrstunde im Weinberg

METZINGEN. Jeder hat sie schon einmal gesehen, die Weinberge der Region. Aber wahrscheinlich weiß nicht jeder, was für harte und vielfältige Arbeit dahinter steckt. Um das zu recherchieren, habe ich mich mit meinen Verwandten und »Hobbywinzer« Steffen Schur unterhalten. Das Weinjahr beginnt mit dem Rebschnitt. Das heißt, man schneidet den Rebstock zurück, damit sich neues einjähriges Holz entwickeln kann, denn nur an diesem entwickeln sich Trauben.

Die Trauben werden mit der Rebschere abgeschnitten: Jana Buchmann war bei der Weinlese dabei.  FOTO: ZMS
Die Trauben werden mit der Rebschere abgeschnitten: Jana Buchmann war bei der Weinlese dabei. FOTO: ZMS
Die Trauben werden mit der Rebschere abgeschnitten: Jana Buchmann war bei der Weinlese dabei. FOTO: ZMS
Danach bis fast zur Lese sind Pflanzenschutzmaßnahmen angesagt – zum Beispiel die Behandlung mit Fungiziden. Aber keine Angst: Die Pflanzenschutzmittel sind später nicht mehr auf den Trauben oder im Wein. Einige Zeit vor der Lese werden Laubarbeiten durchgeführt, das heißt man entlaubt den Weinstock teilweise, damit die Trauben besser reifen. Dadurch erhalten sie mehr Sonne.

Danach kommt der Höhepunkt des Weinjahres, die Lese. Diese erfolgt noch oft von Hand. Es gibt zwar schon große Weinerntemaschinen, aber die sind teuer und unterscheiden nicht zwischen guten und schlechten Trauben. Bei der Weinlese habe ich auch schon mitgeholfen. Ich musste dort die Trauben mit der Rebschere abschneiden und Eimer voller Trauben den Weinberg hochtragen, was ziemlich anstrengend ist. Während der Lese gibt es auch ein kräftiges Vesper mit Kesselfleisch, Sauerkraut und Brot.
»Man kann nicht Millionär werden, man macht’s aus Überzeugung«
Danach muss man die Trauben natürlich abliefern. Die Trauben werden dann mit einem ziemlich schweren Schlauch eingesogen. Im Weinjahr kommt dann nur noch die Lese von Eiswein und Beerenauslese, wobei Letzterer ein ziemlich edler Tropfen ist, da handverlesen. So ungefähr sieht das Weinjahr aus. Es geht ungefähr von Mitte Januar bis Ende Oktober. Soviel zum Weinjahr.

Ich hatte natürlich auch noch andere Fragen. Auf die Frage, ob man auch etwas Ungewöhnliches sieht, antwortete Steffen Schur: »Einen Dachs haben wir schon mal gesehen.« Der schlimmste Schädling der Weinrebe? Darauf weiß ein guter Winzer natürlich eine Antwort. Es sind Pilze, wie der Mehltau, denn dann stirbt der Stock ab. Seinen Weinberg findet man an der Lage Kappishäusernerrain. Als abschließendes Fazit: »Man kann nicht Millionär werden, man macht’s aus Überzeugung.« (ZmS)

Jana Buchmann, Schönbein-Real- schule, Metzingen, Klasse 8d