Sofort handeln
In dieser Situation ist es notwendig und hilfreich, dass man sofort handelt und etwas gegen diese Art der Gewalt tut. Den Frauen und ihren Kindern wird im Frauenhaus eine vorübergehende Wohnmöglichkeit angeboten. Zusätzlich finden sie hier Schutz vor ihren gewalttätigen Partnern, da die Anschrift des Frauenhauses geheim gehalten wird. Therapeutische Hilfe nach körperlichen, psychischen und sexuellen Gewalterfahrungen wird ebenfalls gewährt.
Beginn in den 70er-Jahren
Das war aber noch nicht immer so, dass Frauen ein Frauenhaus zur Verfügung hatten. Zu diesem Erfolg hat Armgard Dohmel einen großen Teil beigetragen. Auf diese Frau können wir alle sehr stolz sein. »Was heute für die Frauen ganz normal scheint, war in meiner Jugend kaum vorstellbar«, erklärt sie uns im Interview.
Im Jahr 1972 wurde in England das erste Frauenhaus gegründet. Darüber wurde ein Buch verfasst, was Frau Dohmel und Frauen, die ehrenamtlich mit ihr gearbeitet haben, auf die Idee gebracht hat, auch in Reutlingen ein Frauenhaus zu beantragen. Als es soweit war und das Haus errichtet werden sollte, hat die Robert-Bosch-Stiftung die Kosten für das Frauenhaus für drei Jahre garantiert.
Halt und Kraft geben
Danach haben die Sozialhilfe und die Stadt die Verantwortung und Finanzierung übernommen. Allerdings verbunden mit einem ständigem Kampf: Anträge stellen und wiederholte Gespräche mit Landkreisabgeordneten gehörten zur Tagesordnung. Die Frauen haben sich bei allem, was sie unternommen haben, gegenseitig Unterstützung, Halt und Kraft gegeben.
Wegen ihres jahrelangen Engagements für die Frauenrechte und Gleichberechtigung, wurde Armgard Dohmel am 26. November mit dem Nane-Merkh-Preis ausgezeichnet. Von dem Preisgeld spendete sie 200 Euro an das Frauenhaus, das auch heute noch um Geld kämpfen muss.
Selbstbestimmtes Leben
Frauen, die Gewalt in der Partnerschaft erleiden, können heute annehmen, was andere in langen Kampf erkämpft haben und die Chance auf ein freies, gewaltloses und selbstbestimmtes Leben nützen. (ZmS)
Karolina Litau, Malmedie Nkatudi, Theresa Marquart, Laura-Schradin-Schule, Klasse 2 BFH 1