MÖSSINGEN. Die Weihnachtszeit ist wieder da. Viele Leute freuen sich auf das große Fest mit den vielen alten Traditionen. Ein Weihnachtsbaum wird aufgestellt, der Adventskranz gebunden, die meisten Kinder haben einen Adventskalender und in vielen Küchen werden Plätzchen gebacken. Doch woher kommen die beliebten und mittlerweile schon selbstverständlichen Traditionen?
Schon die alten Römer schmückten Bäume zur Wintersonnenwende zur Ehre des Sonnengottes. Im Mittelalter wurden Bäume zu besonderen Festen geschmückt. So entstanden zum Beispiel auch der Mai- oder auch der Richtbaum. Der Baum am 24. Dezember wurde allerdings damals als sogenannter »Paradiesbaum« mit Äpfeln geschmückt.
Noch bis ins 19. Jahrhundert schmückte man im Norden Deutschlands mit kleinen Adams, Evas und Schlangen aus Holz oder Gebäck seinen Baum. Seit dem 16. Jahrhundert wurden aber auch richtige Tannenbäume, so wie wir sie kennen, zur Weihnachtszeit geschmückt.
Der Adventskranz wurde hingegen erst 1839 in Norddeutschland eingeführt. Der Erzählung nach nahm der Hamburger Wichern einige Kinder, die in Armut lebten, zu sich auf. Während der Adventszeit fragten alle Kinder ständig, wann denn endlich Weihnachten sei. Daraufhin baute er aus einem alten Wagenrad einen Holzkranz mit 20 kleinen roten und vier großen weißen Kerzen. Jeden Tag wurde eine weitere Kerze angezündet und an den Adventssonntagen eine große Kerze. Seit 1860 wird der Kranz so wie heute noch aus Tannenzweigen hergestellt.
Aus dem Wichernschen Adventskranz hat sich ein Kranz mit vier Kerzen entwickelt, der praktischer und handlicher für den normalen Haushalt ist. Für jeden Tag gibt es jetzt dafür den Adventskalender, der das Warten verkürzen soll.
Plätzchen gibt es schon seit dem 18. Jahrhundert, und trotzdem wurden sie noch bis ins 19. Jahrhundert hinein als Luxus angesehen, denn Zutaten wie Zucker, Mandeln oder Kakao waren damals noch sehr teuer. Also war das Gebäck etwas ganz Besonderes und wurde nur zu besonderen Anlässen gebacken – zum Beispiel Weihnachten. Bis heute werden Plätzchen immer noch hauptsächlich an Weihnachten gebacken und gehören in vielen Familien dazu.
Beeindruckend, wie lang sich solche Bräuche halten. Sie gehören wirklich zum Fest dazu und verkürzen vor allem das Warten auf den Weihnachtsmann. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten! (ZmS)
Coralie Fischer, Evangelisches Firstwald-Gymnasium, Mössingen, Klasse 8b