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Kontakte weltweit und viele Gespräche

REUTLINGEN. Da hört man es wieder: »Geh doch mal raus, triff dich mit Freunden! Du redest ja gar nicht mehr mit denen!« Er verdreht die Augen. »Mum, ich rede doch mit meinen Freunden!« Und da hat er nicht ganz Unrecht. Denn viele der heutigen PC- oder Konsolen-Spieler (wie Konsole Xbox 360, PlayStation 3) können über Server oder Programme wie Skype oder TeamSpeak3, miteinander reden beziehungsweise telefonieren.

Per Headset ist es möglich zuzuhören und gleichzeitig zu sprechen. Beim Spielen werden alltägliche Probleme und anderes besprochen. Zudem werden Englischkenntnisse bei dem Gebrauch von Xbox-Live (ein Service fürs Online-Spielen) verbessert. Hier wird meist Englisch gesprochen, um sich mit Spielern aus aller Welt zu unterhalten. So lernt man auch andere Menschen weit außerhalb unseres Kulturkreises kennen. Von dieser Seite aus gesehen ist die Kommunikationsarmut von Spielern ein Klischee.

In eine eigene Welt versinken

Doch was, wenn weder ein Headset noch eines der oben genannten Programme vorhanden ist? Wenn das Kind allein Stunden vor dem PC oder der Konsole hockt und in seine eigene Welt versinkt? In diesem Fall trifft der Satz zu. Denn in dem Fall wird weder miteinander geredet noch hat Spielen irgendeine gute Wirkung. Während draußen die Sonne scheint, hängt das Kind vor dem PC. Und wer dort zu lange ist, verfällt leicht in eine Sucht oder findet Seiten, die nicht für sein Alter bestimmt sind. Wer seinen Kindern zu viel Freiraum gibt, läuft Gefahr, dass sie Spiele mit Gewaltinhalten oder anderen Dingen, die für Menschen unter 18 nicht geeignet sind, erstehen. Das ist dank diverser Paysafe-Cards oder Internetplattformen möglich.

Doch auch ohne Headset oder Anderes ist Spielen nicht immer unkommunikativ, da diverse Spiele einen Multiplayer-Modus, sprich: einen Spielmodus für mehrere Spieler bieten. Diese können auch via Splitscreen, also geteiltem Bildschirm, zu Hause mit einem Freund oder einer Freundin gespielt werden. Und keiner kann mir erzählen, dass man sich dabei nicht unterhält. Während man sich mit einem Freund durch jugendgerechte Spielwelten kämpft und dabei ein Riesen-Spaß hat, wäre es unrealistisch, nicht miteinander zu reden.

Es kommt also immer auf die Sichtweise an. Deshalb kann man nicht allgemein sagen, dass Spielen in der virtuellen Welt unkommunikativ ist. Besonders Eltern und ältere Menschen finden, dass diese Art von Spielen unkommunikativ ist. Doch laut Aussagen von Steve Ballmer, einem Mitarbeiter bei Microsoft, wurde die Xbox 360 rund 39 Millionen Mal verkauft und es wurden 20 Millionen Xbox-Live-Anwender gemeldet. Das bedeutet, dass 51,3 Prozent der Käufer Xbox-Live benutzen und somit wahrscheinlich miteinander reden. Nun sollte man noch mal überdenken, ob Spielen in der virtuellen Welt tatsächlich so unkommunikativ ist. (ZmS)

Sascha Neumann, Friedrich-List-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9 b