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Aktuell INTERVIEW 

Kindheitstraum erfüllt

REUTLINGEN.Jochen Röttgermann ist Marketing-Vorstand des VfB Stuttgart. Wir haben mit ihm über seinen Beruf gesprochen.



GEA: Warum arbeiten Sie als Marketing-Vorstand bei einem Fußballverein und warum beim VfB?

Jochen Röttgermann: Ich habe nicht immer bei einem Fußballverein gearbeitet. Nach meiner Schulzeit habe ich zunächst eine Ausbildung in einer Bank gemacht, danach eine weitere Lehre, darauf folgte ein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Marketing. Anschließend folgten über 10 Jahre Arbeit in verschiedenen Unternehmen, was aber immer schon entfernt mit dem Bereich Sport zu tun hatte. Für mich war es schon immer ein Traum, bei einem Fußball-Bundesligisten zu arbeiten. Bei einer Münchner Agentur habe ich dann ein Angebot zum Geschäftsführer beim VfB bekommen, was ich dann angenommen habe.

Braucht man als Marketing-Vorstand eine spezielle Ausbildung? Röttgermann: Man sollte sich natürlich gut mit Marketing-Themen auskennen, weshalb ich mich beim Studium auch auf Marketing spezialisiert habe. Vor der Zeit beim VfB habe ich auch schon viel im Bereich Marketing gemacht.

Wie sieht denn ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus? Röttgermann: Ein typischer Tag beginnt für mich damit, dass ich morgens um halb sieben nach Stuttgart ins Büro fahre und dort viele Besprechungen im Büro habe, zum Beispiel mit Mitarbeitern. Häufig bin ich auch auswärts auf Terminen, wenn ich Kunden oder Partner von uns besuche und Verhandlungen mit ihnen führe. Ich bin auch mit Spielern bei Partnern zu Besuch, da das teilweise zur Vertragsleistung gehört. Und ein Traumtag sieht so aus, dass ich samstagmorgens schön frühstücke, dann zum Spiel gehe, wir gewinnen und ich dann wieder entspannt nach Hause fahre (lacht).

Haben Sie früher auch Fußball gespielt?

Röttgermann: Ich habe Fußball gespielt, aber nur hobbymäßig. Und nie so gut, dass es zum Profi-Fußballer gereicht hätte. Mit 16 habe ich dann aufgehört und mehr Tennis gespielt. Aber ich kicke heute auch noch ganz gerne.



Wie lange sind Sie schon beim VfB?

Röttgermann: Schon seit zehn Jahren, ich habe also 2006 dort angefangen.



Bleibt in diesem Job noch genug Zeit für die Familie?

Röttgermann: Es ist natürlich immer die Frage, was man unter genug versteht, aber der Job ist schon enorm zeitaufwendig.



Ist es schwieriger geworden, Sponsoren zu überzeugen, seit der VfB in der 2. Liga spielt?

Röttgermann: Sagen wir mal so: In der 2. Liga ist es günstiger für die Sponsoren als in der Bundesliga. Und da wir hier ja ein relativ großes Einzugsgebiet haben, schaffen wir es glücklicherweise immer wieder, neue Sponsoren von uns zu überzeugen.



Was verlangen die Sponsoren für Gegenleistungen? Röttgermann: Das kommt immer darauf an, wie die Sponsoren sich präsentieren wollen. Der Hauptsponsor zum Beispiel ist fast überall zu sehen, wo der VfB ist. Wohingegen unser kleinster Partner »nur« drei Anzeigen im Stadionmagazin bucht.



Wir haben über Sie gelesen, dass die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland ein großer Schwerpunkt Ihrer damaligen Arbeit war. Wie genau hat das ausgesehen?

Röttgermann: Ich war damals für die Vermarktung der Spiel- und Werbeflächen bei zahlreichen Events in Stuttgart zuständig.



Vielen Dank nochmal an Jochen Röttgermann, dass er Zeit für dieses kleine und interessante Interview mit uns gefunden hat. (ZmS)

Jannick Hess und Laurin Bergner, Johannes-Kepler-Gymnasium, Reutlingen, Klasse 7d