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Aktuell INTERVIEW

Jeder kann helfen: Bürgermeister motiviert Bürger

PLIEZHAUSEN. Was macht die Gemeinde Pliezhausen eigentlich in Sachen Umweltschutz? ZmS-Reporter haben bei Bürgermeister Christof Dold nachgefragt.

ZmS: Wie sind Sie dazu gekommen, sich in der Gemeinde so für den Umweltschutz einzusetzen?

Christof Dold: Umweltschutz ist bei uns schon seit Jahren ein wichtiges Thema, Umweltschutz geht uns alle an. Aus diesem Grund war es selbstverständlich, dass wir in jedem Jahr, wenn es um Projekte und Aktivitäten geht, uns auch Umweltschutz als Thema zu eigen machen und parallel dazu versuchen, gewisse Impulse an die ganze Gemeinde zu geben. Deswegen ist das auch eine fortlaufende Geschichte und nicht etwas Neues, das erst erfunden wurde. Umweltschutz wird bei uns seit Jahren praktiziert.

Was machen Sie in der Gemeinde für den Umweltschutz?

Dold: Umweltschutz hat viele Facetten. Ein Teil davon ist beispielsweise der Erhalt und die Weiterentwicklung unserer Streuobstwiesen. Ein Schwerpunkt lag in den letzten Jahren im Bereich des Klimaschutzes. Hauptaugenmerk war hierbei, die öffentlichen Gebäude unter die Lupe zu nehmen und diese zukünftig mit regenerativen Energien zu versorgen. Auch Themen wie Hochwasserschutz oder Renaturierung von Bachläufen fallen bei uns unter die Rubrik Umweltschutz und werden nachhaltig verfolgt.

Gibt es etwas, das besonders gut funktioniert oder sich durchsetzen lässt?

Dold: Die angesprochenen Punkte sind nicht nur theoretische Ansätze, sondern wurden und werden bereits aktiv umgesetzt. Unsere Klimaschutzleitlinie aus dem Jahr 2008 sah beispielsweise vor, dass wir bis 2018 50 Prozent CO2 für unsere Gemeinde einsparen wollen. Im Vergleich hierzu hat die Bundesregierung als Zehn-Jahres-Ziel 20 Prozent weniger CO2-Ausstoß vorgegeben. Pliezhausen hat schon heute die 50-Prozent-CO2-Reduzierung erreicht. Maßnahmen waren beispielsweise Heizungsumstellungen in öffentlichen Gebäuden auf regenerative Energien oder auch Ökostrom-Bezug zu 100 Prozent.

Sind mit den Einsparungen auch Schulen betroffen?

Dold: Selbstverständlich gibt es hier auch für unsere Schulen erhebliche Einsparungen. So heizen wir beispielsweise unser Otwin-Brucker-Schulzentrum seit Jahren mit einer Holzhackschnitzelheizanlage, ferner wurden energetische Sanierungen in den letzten Jahren konsequent durchgeführt.

Gibt es auch irgendetwas, das weniger gut funktioniert oder sich überhaupt nicht durchsetzen lässt?

Dold: Vieles gibt es hier nicht zu nennen, wobei einige Projekte und Maßnahmen eine gewisse Zeit benötigen, bis sie realisiert werden können – zum Beispiel werden funktionierende Heizungsanlagen sukzessive ersetzt. Auch der Austausch alter Leuchtmittel in den Straßenlaternen in energiesparende LED-Beleuchtung erfolgt nach und nach.

Haben Sie auch schon Erfolge beim Umweltschutz?

Dold: Die CO2-Reduzierung zum jetzigen Zeitpunkt in Höhe von 50 Prozent ist ein toller Erfolg. Aber wir haben auch noch viele kleinere und durchaus wichtige Projekte erfolgreich umgesetzt. Hier ist beispielsweise ein Programm zum Schutz unserer Fledermäuse zu nennen.

Was haben Sie in der Zukunft für den Umweltschutz geplant?

Dold: Man muss auch weiterhin in all den bereits genannten Bereichen tätig sein. Ein anderes wichtiges Thema wird die allgemeine Müllproblematik sein. Wir sind als Gemeinde zwar organisatorisch für Müll nicht zuständig, aber trotzdem gilt es, sich hier weiter positiv mit einzubringen. Unser sorgsamer Umgang mit dem Lebensmittel Wasser verdient ebenfalls unsere Aufmerksamkeit. Es gilt, die gesamte Bevölkerung zu sensibilisieren.

Was machen Sie persönlich für den Umweltschutz?

Dold: Eine sehr gute Frage. Sooft es geht, lasse ich das Auto stehen, gehe zu Fuß oder benutze das Fahrrad. Umweltgerecht produzierte Waren – Stichwort »fair trade« – einzukaufen, gehört zu unserer Lebensphilosophie. Auch aktiv beispielsweise an Umwelttagen teilzunehmen war und ist für mich seit jeher eine Selbstverständlichkeit. (ZmS)

Timo Nonnenmacher und Tobias Pannwitz, BZN-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9d