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Aktuell Zeitung macht Schule

Jeden Tag gut gelaunt

HECHINGEN. Was tue ich, wenn ich im Urlaub mit der Hotel-Animation nicht zufrieden bin? Das fragte sich die gelernte Physiotherapeutin und ehemalige Lehrerin Gabi Pfister aus Hechingen. Nun, sie gründete vor etwa vier Jahren die Event- und Animation Academy - kurz EAA genannt - für junge Leute, die den Beruf des Animateurs erlernen wollen.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Albstadt arbeitet eng mit der EAA zusammen und hilft dabei, notwendiges Fachwissen für einen erfolgreichen Weg ins Animateurleben zu vermitteln. Auf dem Stundenplan der EAA stehen Fächer wie Anatomie, Physiologie, Trainingslehre, Volks- und Betriebswirtschaft, Marketing, Informationsmanagement, Trainings- und Sprachenlehre, Rhetorik, Beschallungs- und Beleuchtungstechnik.

Harter Job

Mittlerweile sind es 74 junge Leute aus ganz Deutschland und Österreich, die sich in Hechingen zum Animateur ausbilden lassen. Als Voraussetzung sollte die Mittlere Reife und möglichst eine zweijährige Berufserfahrung mitgebracht werden. Man braucht auch Sportlichkeit, Eigenständigkeit und Kontaktfreudigkeit zu anderen Menschen. Die Ausbildungszeit beträgt 13 Monate, davon sind etwa fünf Monate in der Schule und sieben Monate Praktikum in einem Hotel im Ausland abzuleisten.

Uns interessierte besonders, welche Erfahrungen die Junganimateure im Praktikum machen. Deshalb luden wir einen Schüler der EAA zu uns in den Sportunterricht ein. Nach einer schweißtreibenden Aerobicstunde berichtete uns David von seinem Praktikum, das er von April bis Oktober in einem großen Hotel auf Mallorca gemacht hat.

Es sind sehr harte Tage, wenn du von 9.30 Uhr bis nach Mitternacht mit Aerobic, Fitnesstraining, Tanz, Trend- und Eventsport, verschiedenen Ballspielen, Musical, Comedy und Kinderbetreuung von A bis Z beschäftigt bist. Einladungen zu besonderen Aktionen und Teambesprechungen runden den Tag ab.

»Es ist schon ein tolles Gefühl«, berichtet David, »wenn du am Abend vor hunderten von Gästen eine Bühnenshow zeigen kannst«. Aber jeder Handgriff und jeder Tanzschritt muss perfekt sitzen, ein Textaussetzer darf nicht passieren, und die selbst hergestellten Kulissen und Kostüme müssen auch gefallen. Und nach Mitternacht, wenn die Hotelgäste sich in ihre Zimmer verziehen, muss sich das Animationsteam auf den nächsten Tag und die nächste Show vorbereiten. Jeder Mitarbeiter muss jeden Tag gut gelaunt sein und Privates vom Beruflichen trennen können. Man muss der Typ für so einen harten Job sein, denn die Ansprüche der Gäste steigen ständig. (ZmS)



Aysenur Kurt, Lena Parusel und Verena Schlegel, Burghofschule Ofterdingen, Klasse 9