Wichtig ist, dass man das Gewehr am Schießstand immer auf die Schießbahn hält und beim Tragen immer mit der Öffnung nach oben, aus Gründen der Sicherheit – darauf wird auch sehr stark geachtet. Beim Schießen muss man beide Augen offen lassen und am Gewehr wird eine Blende befestigt, sodass man die Scheibe besser sieht. So kann man problemlos beide Augen offen halten und genau geradeaus schauen.
Dem Schuss »nachschauen«
Die Scheiben sind zehn Meter vom Schützen entfernt und sind aus Pappe. Als ich diese gut getroffen hatte, durfte ich versuchen, auf kleinere Scheiben zu schießen. Es gefiel mir und ich kam öfter zum Training. Ich bekam meine eigene Schießausrüstung, die aus einer Jacke und einem Handschuh besteht. Die Schießjacke hilft einem dabei, ruhiger zu stehen. Sie darf aber nicht zu eng sein, da sich der Schütze noch darin bewegen können muss. Der Handschuh polstert die Hand ab, damit das Gewehr nicht so auf die Hand drückt und sie anfängt zu schmerzen. Dadurch hat man auch einen besseren Halt und ist ruhiger beim Zielen.Beim Schießen im Stehen muss man seinen Körper seitlich zur Scheibe hindrehen, die Beine hüftbreit auseinander stellen und den Ellenbogen an der Hüfte abstützen. Dann legt man das Gewehr auf die Faust, stützt das Ende des Gewehrs an die Schulter, legt die Wange auf das Gewehr und zielt. Jetzt ist eine ruhige Hand gefragt, um den schwarzen Punkt in die Mitte des Ringes zu bringen, den Druckpunkt zu finden und abzudrücken.
Dabei sollte man regelmäßig atmen, die Luft nicht anhalten, um das Ziel auch gut treffen zu können. Nach dem Schießen muss man die Spannung des Körpers noch kurz halten und Dem Schuss »nachschauen«, damit dieser nicht verwackelt – dies nennt man Nachzielen. Wenn ich das Gewehr mit der 0,5 Millimeter breiten Munition laden möchte, lege ich das Gewehr ab, lade nach und es geht weiter.
Erfahrung mit dem Kleinkaliber
Das Schießen hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich mich bereits nach zwei Wochen im Verein angemeldet habe. Wir nahmen dann auch mit unserer Trainerin Lisa an einem Wettkampf gegen Ödenwaldstetten teil, bei dem wir KK (Kleinkaliber) schießen konnten. Obwohl wir das noch nie gemacht hatten, durften wir es versuchen. Wir bekamen einen Riemen, den man an der Jacke fixiert. Dadurch kann das Gewehr nicht wegrutschen und man ist ruhiger. Dann erhielt jeder ein KK- Gewehr und Munition. Zuerst durften wir Probe schießen und danach auf die richtigen Wettkampfscheiben. Die Scheibe ist 50 Meter weit von dem Schützen entfernt und man legt sich beim Schießen hin.Da die Scheiben beim KK-Schießen weiter weg sind, gibt es beim Zielen zwei Ringe. Diese muss man erst gleich weit voneinander in die Mitte bringen, bevor man auf den schwarzen Punkt zielt. Anders als beim Luftgewehrschießen hat man hierbei einen kleinen Rückstoß. Deswegen muss man dabei beachten, dass man nicht zu nah mit dem Auge am Diopter ist, denn sonst könnte das Gewehr das Auge verletzen. Man darf erst ab einem Alter von 14 Jahren Kleinkaliber schießen, und das auch nur mit Einverständnis der Eltern. Ich war sehr begeistert, zum ersten Mal in dieser Richtung dieses Sportes zu schießen. Aber nach einer Weile tat mir die Hand, mit der ich das Gewehr halten musste, weh. Am Ende waren wir sogar recht gut.
Einfach mal ins Training kommen
Das Schießen im Verein macht mir viel Spaß und hilft mir dabei, mich besser zu konzentrieren. Ich gehe zwei Mal pro Woche ins Jugendtraining. Wir sind sechs Schützen, aber es kommen auch immer wieder Neueinsteiger, die es mal ausprobieren wollen. Einige sind nur wenige Male dabei und andere – wie ich – bleiben und werden zu Vereinsmitgliedern. Der Jahresbeitrag beträgt 30 Euro für Jugendliche, darin ist alles enthalten: die Schießkleidung, die Nutzung der Gewehre, die Munition sowie die Scheiben. Ich bin gern beim Jugendtraining dabei und freue mich, wenn ich euch neugierig machen konnte. Vielleicht sieht man sich beim nächsten Training? (ZmS)Jana Sachsenmaier, Werdenbergschule Trochtelfingen, Klasse 9