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Immer mehr beklagen sich

DUSSLINGEN. Es ist Samstag, ein Bauer hat einen großen Miststreuer geliehen und fährt schon seit sieben Stunden seinen Mist aufs Feld. Auf dem Weg zum Feld muss er um eine sehr enge Kurve herumfahren. Mit einem so großen Anhänger gar nicht so einfach, denn der Landwirtschaftsweg ist so schmal, dass der Bauer in der Kurve sogar über den Weg hinaus fahren muss, um die Kurve zu schaffen.

Die Arbeit des Bauern findet ein jähes Ende: Ein Mitbürger hat Anstoß am Schmutz auf der Straße genommen und anonym das Ordnungsamt verständigt. Die Folge: Der Landwirt wird aufgefordert, den Weg zu putzen und die ausgefahrene Kurve rechts und links wieder aufzufüllen.

Anonyme Anrufe und Anzeigen

Vorfälle wie dieser sind in Reutlingen und Umgebung keine Ausnahme mehr. Immer mehr Landwirte beklagen sich über zu schmale Landwirtschaftswege in der Region. »Es ist eine Sauerei mit den Wegen«, sagt ein Bauer im ZmS-Interview, »als man schnellere Autos gebaut hat, wurden auch Autobahnen gebaut, aber dass die Landmaschinen immer größer werden, sieht niemand, erst wenn die Wege verschmutzt sind und die Landwirte für den Schaden aufkommen müssen.« Sein Fazit: »Das ist schließlich keine Lösung für das Problem.«

Bei einer Anfrage beim Ordnungsamt der Stadt Reutlingen wird mitgeteilt, dass diese Art der Anzeige gegen Bauern nicht gerade auf viel Gegenliebe stoße, dieser aber trotzdem nachgegangen werden müsse und auch bei entsprechenden Verschmutzungen oder sogar Beschädigungen eine entsprechende Anzeige erfolge. (ZmS)



Timo Häfner, Realschule Steinlach-Wiesaz, Dußlingen, Klasse 8a