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Holz - die Energie aus dem Wald

MÜNSINGEN-HUNDERSINGEN. Dreieinhalb Kubikmeter Holz wachsen pro Sekunde im deutschen Wald. Die einen gehen zur Erholung in den Forst, die anderen um zu arbeiten - zur Holzernte. Der nachwachsende Rohstoff erlebt derzeit ein erstaunliches Comeback: Immer mehr Menschen heizen mit Holz. Schülerinnen und Schüler der Hundersinger Gustav- Heinemann-Schule haben sich mit dem Thema journa- listisch und künstlerisch beschäftigt.

Zusammen mit ihrem Kunstlehrer, dem Holzelfinger Künstler Peter Barth, haben die Gustav-Heinemann-Schüler kolorierte Radierungen
Zusammen mit ihrem Kunstlehrer, dem Holzelfinger Künstler Peter Barth, haben die Gustav-Heinemann-Schüler kolorierte Radierungen zum Thema Holzernte geschaffen. FOTOS/ZEICHNUNGEN: ZMS
Zusammen mit ihrem Kunstlehrer, dem Holzelfinger Künstler Peter Barth, haben die Gustav-Heinemann-Schüler kolorierte Radierungen zum Thema Holzernte geschaffen. FOTOS/ZEICHNUNGEN: ZMS
Ein wichtiger Rohstoff Heizöl und Gas wurden in letzter Zeit immer teurer und teurer. Daher kommen immer mehr Menschen auf die Idee, mit dem billigeren Holz zu heizen. Doch für wie viele Haushalte kann man überhaupt Holz beschaffen? Ist das Verbrennen von Holz nicht umweltschädlich? Kann eigentlich jeder in den Wald gehen und sich Holz besorgen? In welchen unterschiedlichen Formen wird Holz zum Verbrennen eingesetzt?

Um diese Fragen zu klären, gingen wir in den Wald und befragten den St. Johanner Förster Enzian Schneider. Dann schauten wir den Waldarbeitern bei ihrer Arbeit zu und konnten miterleben, wie eine große Fichte gefällt wurde. Um zu sehen, wie aus einem Buchenstamm Brennholz entsteht, haben wir beim Holzmachen zugesehen und uns selbst mit den Maschinen und Geräten befasst. Dabei durften wir auch selbst ausprobieren, wie zum Beispiel eine Seilwinde oder ein hydraulischer Holzspalter funktioniert. (ZmS)

Wie man einen Baum fällt Beim Baumfällen muss man herausfinden, in welche Richtung der Baum gefällt werden kann. Häufig fällt man den Baum in die Richtung, in der die meisten Äste sind. Dort ist er nämlich schwerer. Wenn man die Fallrichtung gefunden hat, muss man den Fällkeil heraussägen. Der Fallkerb wirkt später wie ein Scharnier, um den sich der Baum beim Fallen dreht. Wenn man den Fällkeil herausgesägt hat, sägt man von den Seiten weitere Stücke vom Stamm ab.

Jetzt beginnt man den Baum von der anderen Seite her vollends abzusägen. Wenn nur noch ein kleines Stück nicht durchgesägt ist, wird ein Eisenkeil in die Schnittkerbe eingeschlagen. Dadurch neigt sich der Baum endgültig in die gewünschte Richtung. Die Waldarbeiter entfernen sich rasch von dem fallenden Baum und rufen ganz laut: »Baum fällt«.

Mit einem lauten Krachen schlägt der Baum auf dem Waldboden auf. Jetzt müssen alle Äste dicht am Stamm abgesägt werden. Dann kann der Rückeschlepper kommen und den Baum aus dem Wald herausziehen und auf einen sogenannten Polder lagern. Später werden die Stämme dann von einem Langholzlastwagen abgeholt und zum Beispiel in das Sägewerk gefahren. (ZmS) Alexander Hägele

Die Kraft der Seilwinde Mit der Seilwinde werden die umgesägten Stämme aus dem Wald herausgezogen. Die Seilwinde wird an einen starken Traktor angehängt. Der Traktor treibt die Seilwinde über eine Zapfwelle an.

Es gibt an der Winde zwei Bedienungsseile. Mit dem einen Seil kann man die Stämme heranziehen, mit dem anderen löst man die Bremse wieder, sodass man das Stahlseil erneut bis zum nächsten Stamm ziehen kann.

So eine Seilwinde braucht viel Kraft, um einen Stamm, der mehr als eine Tonne wiegt, auch noch bergauf ziehen zu können. (ZmS) Alexander Hägele

Hydraulikspalter fürs Grobe Eine große Arbeitserleichterung ist die hydraulische Spaltmaschine. Sie wird vom Schlepper angetrieben und hat die Kraft von vielen Tonnen, um ein Meterstück zu spalten.

Man muss das Holzstück mit zwei Griffen packen und die Hebel niederdrücken. Nur so setzt sich der Keil in Bewegung. Diese Einrichtung dient der Sicherheit. So kann man keine Finger zwischen Holz und Eisenkeil bringen. Seitlich angebrachte Arme verhindern, dass das Holz beim Spalten zur Seite spritzt und die Umstehenden verletzt. (ZmS) Tanja Hummel und Katrina Brandes

Nachhaltige Waldwirtschaft Der St. Johanner Förster Enzian Schneider erklärte uns, was nachhaltige Waldwirtschaft bedeutet: nur so viel Holz entnehmen, wie wieder nachwächst. So gibt es immer genügend Reserven. Knapp ein Drittel der Fläche Deutschlands, nämlich 11,1 Millionen Hektar, sind mit Wald bedeckt.

In jeder Sekunde wachsen in den Wäldern Deutschlands rund 3,5 Kubikmeter Holz. Der Wirtschaftszweig Forst und Holz beschäftigt rund eine Million Menschen, umfasst über 160 000 Betriebe und erzielt einen jährlichen Umsatz von etwa 114 Milliarden Euro.

Ein immer größerer Anteil wird für die umweltverträgliche Energieerzeugung genutzt, zum Beispiel zum Heizen oder für Kraftwerke. Das Heizen mit Holz ist »umweltfreundlich«, da nur so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie der Baum während seines Wachstums aus der Luft herausgezogen hat. Es wäre für die Umwelt nicht anders, wenn der Baumstamm im Wald verfaulen würde - dabei würde die gleiche Menge Kohlendioxid entstehen. Darum: Holz ist der umweltfreundlichste Bau- und Werkstoff, den es gibt. (ZmS) Marcel Scharpf

Aufpassen bei der Bandsäge Die Bandsäge ist eine einfache Säge. Das Sägeblatt hat nach rechts und nach links ausgestellte Zacken, die gefährliche Verletzungen macht können, aber die Motorsäge ist noch weit schlimmer.

Unser Lehrer Herr Stotz hat uns gezeigt, wie die Säge funktioniert und worauf wir achten müssen. Dann hat Tanja gesägt, und es hat Spaß gemacht. Katrina hat es auch probiert, und es hat auch ihr Spaß gemacht. Dann hat Herr Stotz etwas über die Vorteile von Bandsägen erzählt: Sie sind leise, machen einen dünneren Schnitt und sind nicht so gefährlich wie andere Werkzeuge, aber man muss trotzdem gut aufpassen. (ZmS)