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Aktuell INTERVIEW

Hinter den Kulissen

REUTLINGEN. Jeder von uns war sicher schon oft im Kino. Doch was passiert eigentlich da, wo man nicht hinschaut? Wer sorgt dafür, dass der Film auf die Leinwand kommt? Um herauszufinden, wie das alles geschieht, haben wir einen Filmvorführer, der in einem Reutlinger Kino arbeitet und seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, interviewt.

ZmS: Was sind Ihre Aufgaben?

Filmvorführer: Ganz einfach (lacht). Filme vorbereiten, die Vorstellungen vorbereiten und sie durchführen.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei Ihnen aus?

Filmvorführer: Das hängt vom Programm ab und davon, wie viele Kopien da sind. Wir haben bis zu 27 Kopien auf einmal im Haus, und die muss man alle vorbereiten. Aber das macht man im Laufe des Tages, nicht alles auf einmal.

Sehen Sie den Film auch, wenn Sie ihn auflegen?

Filmvorführer: Also beim Einlegen bin ich dabei. Aber dann laufe ich praktisch im Kreis und lege einen Film nach dem anderen ein.

Wie lange vor der Premiere eines Films bekommen Sie die entsprechende Spule?

Filmvorführer: Wenn das Programm donnerstags läuft, dann ist es am Mittwochabend da. Bei digitalen Filmen bekommen wir eine Festplatte schon wenige Tage früher geschickt, doch wir können den Film nicht abspielen. Dafür wird ein Passwort gebraucht und das bekommen wir erst einen Tag vor der Premiere.

Was war das Verrückteste, das Sie jemals im Publikum beobachtet haben?

Filmvorführer: Viele legen die Füße auf die Sitze vor ihnen und viele spielen mit ihrem Handy.

Wird denjenigen das Handy dann abgenommen, weil sie vielleicht mitschneiden?

Filmvorführer: Ja, denn man kann die Betroffenen ja schnell finden. Die haben dann keinen Ärger mit dem Kino, sondern mit den Filmherstellern - und diese haben ihren Sitz meist in den USA. Deswegen ist das auch sehr gefährlich.

Vielen Dank. (ZmS)

Nick Reiff, Julian Nagel, Friedrich-List-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9 b