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Aktuell Gesundheit

Hilfe ohne Grenzen

REUTLINGEN. In Reutlingen in der Krämerstraße findet man neben einem katholischen Kindergarten und Arztpraxen eine Zweigstelle des Zentrums für Psychiatrie Südwürttemberg (ZfP). Die Mitarbeiter dort sind auf die Therapie von Bürgern mit Migrationshintergrund spezialisiert. Ein Team, das sich aus Psychologen, Sozialarbeitern, Diplom-Pädagogen, Ärzten, Psychiatern und medizinischen Fachangestellten aus verschiedenen Ländern zusammensetzt, kümmert sich um die ambulante Behandlung dieser Personen. Die Einrichtung bietet Behandlungen auf türkisch, russisch, serbokroatisch, bosnisch und albanisch an.

Patienten, die mindestens 18 Jahre alt sein müssen, werden in der Psychiatrischen Instituts Ambulanz für fremdsprachige Mitbürger (PIAfM) in ihrer Muttersprache behandelt. So können sie sich besser mit ihren Therapeuten verständigen. Und auch wer gut deutsch spricht, findet hier Hilfe: Er kann mit Therapeuten aus seinem Heimatland über seine kulturellen Probleme reden.

Sprachbarriere überwinden

Ein Mensch kann seine innersten Gefühle am besten in seiner Muttersprache ausdrücken. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass ein Demenz-Patient durch seine Krankheit die erlernte Sprache vergisst und nur noch seine Muttersprache beherrscht. Die psychisch Erkrankten fühlen sich in der PIAfM besonders wohl, da man für sie dort viel Zeit hat. Die PIAfM arbeitet eng mit niedergelassenen Arztpraxen zusammen. Fast 90 Prozent der Patienten werden von den Ärzten an diese Einrichtung aufgrund der Sprachbarriere überwiesen. Die zu behandelten Patienten leiden unter Depressionen, Integrationsschwierigkeiten, traumatischen Kriegserfahrungen und Suchtproblemen (Alkohol-, Medikamenten-, Spiel-, und Drogensucht). Häufig haben Patienten mit gleicher Nationalität ähnliche Probleme. (ZmS)

Eva Christner und Rica Zschorsch,

Albert-Einstein-Gymnasium Reutlingen, Klasse 10b