Bei dem Trainingscamp fiel uns zuerst auf, dass manche Fensterscheiben zerbrochen waren. Viele Boxsäcke baumelten von der Decke. Anwesend waren neben Björn Blaschke auch sein Vater, sein Manager, sein Trainer, seine Frau und 25 Projektteilnehmer von »Zeitung macht Schule«. Zunächst erzählte uns Björn Blaschke über seinen Werdegang als Boxer. Alles begann mit seinem Vater Siegfried Blaschke, der ebenfalls boxte und seinen Sohn von Anfang an förderte.
Björn wurde am 6. Juni 1978 in Reutlingen geboren. Mit sieben Jahren fing er an zu boxen, mit zehn hatte er seinen ersten Kampf, der unentschieden ausging. Durch hartes Training mit seinem Vater erkämpfte er sich immer mehr Erfolge im Amateur-Boxen.
Seilspringen und Schattenboxen
2008 packte ihn den Ehrgeiz, um weitere Titel abzuräumen. In diesem Jahr fuhr er nach Berlin zu einem Sparringskampf (Trainingswettkampf) mit Sebastian Silvester. Mitte 2008 hatte er einen Bandscheibenvorfall, der fast das Ende für die Karriere von Björn Blaschke bedeutete. Eines Tages ging er im Wald joggen. Da traf er einen alten Freund, der Therapeut ist. Dieser behandelte ihn daraufhin - mit Erfolg. So stand seiner Karriere als Profiboxer nichts mehr im Wege.Heute ist er 32 Jahre jung und sein großes Ziel ist es, den Weltmeistertitel zu holen. Mittlerweile hat er nach seinem Bandscheibenvorfall sechs Kämpfe absolviert und alle gewonnen, davon fünf durch K.O. Er trainiert hart und fleißig.
Danach zeigte er uns, wie sein Boxtraining aussieht: Seilspringen, Schatten- boxen und Trainingsübungen mit seinem Vater. Während des Trainings ließ er laute Kampfschreie von sich. Es war beeindruckend, mit welcher Wucht er zuschlug. Im Anschluss zeigte er uns ein zweites Paar Boxhandschuhe und forderte uns zu einem Boxkampf mit ihm auf.
Vier mutige Schüler meldeten sich freiwillig zu einem Boxduell mit Björn. Er forderte sie auf, ihm auch richtig eine reinzuschlagen. Drei Schüler der mutigen vier bluteten danach aus der Nase.
Nach den Kämpfen verteilte er Autogrammkarten und T-Shirts - da haben wir gleich zugelangt. Uns hatte der Abend gut gefallen, da wir einen Profiboxer das erste mal live gesehen haben. Interessant war zu sehen, dass er eher der lockere Typ ist und nicht ein eiskalter knallharter Profiboxer, wie man sich eben einen Boxer vorstellen würde.
Wir wünschen ihm viel Glück bei seinem nächsten Profi-Boxkampf in der Listhalle in Reutlingen am Samstag, 4. Dezember. (ZmS)
Marvin Rost, Christopher Graf und Sidar-Can Tuna, Schönbein-Realschule Metzingen, Klasse 8e