Wie zum Beispiel zur Geschichte des GEA. Haben Sie gewusst, dass es den »Generaler« schon seit 1888 gibt? In diesem Jahr brachte Julius Schauwecker die erste Ausgabe heraus - vier Seiten, viermal die Woche. Für 10 Pfennig pro Monat bekam der Abonnent damals seine Zeitung. 1933 widersetzt sich der GEA dem nationalsozialistischen Zwang. Die NS-Regierung zwang den alleinigen Besitzer von Verlag und Druckerei Eugen Lachenmann 1939, das Erscheinen der Zeitung einzustellen. Der Verleger, der dem Regime unbequem war, wurde zum Wehrdienst eingezogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der GEA 1949 zum ersten Mal wieder gedruckt. Nach gerade mal einem Jahr hatte er schon wieder 15 000 Abonnenten.
Von den Nazis verboten
Wir erfuhren den genauen Aufbau einer Zeitung und wie die Redakteure zu ihren Informationen kommen. Wir fragten uns, wie es nur möglich ist, eine Tageszeitung mit aktuellen Informationen die täglich variieren, zu füllen. Hat der GEA so viele Mitarbeiter, um alles was in der Welt geschieht, zu verfolgen und darüber zu schreiben? Die Redakteure recherchieren und verfassen die Artikel für den Lokalteil der Zeitung selbst, für den »Mantel« der Zeitung bedienen sie sich überwiegend der Informationen großer Presseagenturen. Zu den wichtigsten zählen die Deutsche Presse-Agentur (dpa) und Associated Press (AP).
Um die Artikel zu illustrieren und hervorzuheben, werden häufig Fotos benutzt, die im Zeitalter von Digitalkameras und PC schnell hergestellt und bearbeitet werden können, wodurch das hauseigene Fotolabor bedeutungslos wurde. Auch beim Layout der Zeitung spielt der Computer eine wichtige Rolle und tritt an die Stelle des Setzers, dessen Aufgabe darin bestand, die fertigen Artikel zu einer druckbaren Version der Zeitung zusammenzusetzen.
Beeindruckendes Archiv
Beeindruckend ist das Archiv des Reutlinger General-Anzeigers. Auch hier ist der PC nicht mehr wegzudenken. Früher wurden die Artikel und Bilder in einer Unzahl von Papiertüten archiviert, später dann auf Mikrofilm gebannt. Heute sind die Artikel und Bilder elektronisch gespeichert und verschlagwortet. In 116 Jahren GEA hat sich ein umfangreiches Archiv gebildet, das jedoch im Vergleich mit dem der Presseagenturen und großen Datenbanken immer noch relativ klein ist.
Als wir uns von den ZmS-Reakteuren Ines Stöhr und Andreas Fink verabschiedeten, hatten wir alle etwas dazugelernt. Nun können wir uns vorstellen, wie viel Arbeit, Koordination und Absprache die Produktion einer Zeitung erfordert. Ein Hintergrund, der dem Leser, der täglich diesen Service ganz selbstverständlich in Anspruch nimmt, meist gar nicht bewusst ist. (ZmS)
Andreas Hess, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Metzingen, Klasse 10b
