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Aktuell Zeitung macht Schule

Geld und Erfahrung gewinnen

REUTLINGEN. Im Prinzip ist die Sache ganz einfach. Erstens: An der Börse kann man 1 000 Prozent gewinnen, aber nur 100 Prozent verlieren. Zweitens: An der Börse ist vier niemals zwei plus zwei, sondern fünf minus eins. Drittens: Man muss nur die Ruhe und das Geld haben, fünf minus eins auszusitzen.

Für Benedetto Gianni, Vermögensberater der Kreissparkasse Reutlingen, ist die Börse weit mehr als eine Aneinanderreihung von Kuriositäten und Bonmots - nämlich eine aufregende Angelegenheit, bei der man viel Geld verdienen kann. Wie das funktioniert, können in den nächsten zehn Wochen über eine viertel Million Schülerinnen und Schüler beim europaweiten Börsenplanspiel der Sparkassen kennenlernen und üben. Mit dabei sind 13 Teams des GEA-Projekts »Zeitung macht Schule« (ZmS). Es gilt, möglichst viel aus einem fiktiven Startkapital von 50 000 Euro zu machen.

Risiken und Nebenwirkungen

Mit dem Börsen-ABC sowie mit Risiken und Nebenwirkungen der Geld-Geschäfte machte die Schüler der Aktienexperte der Kreissparkasse, Benedetto Gianni, und Steffi Horvat, die das Planspiel bei der Reutlinger Bank organisiert, vertraut. »Das Ganze läuft nach dem Prinzip «learning by doing»«, so Ausbilderin Steffi Horvat zu den Schülern, die sich vom 7. November bis zum 21. Dezember beim Reutlinger General-Anzeiger als Nachwuchsreporter versuchen.

Wie die Börse funktioniert, können die Spieler »ohne Risiko kennenlernen«, betont Steffi Horvat. Schließlich spekulieren ja die »Zeitung macht Schule«-Teilnehmer nur mit fiktivem Geld. Aber immerhin bekommen die Dreier- bis Sechser-Teams stolze 50 000 Euro als Startkapital. Damit sie sich nicht in den Tiefen des Börsendschungels verlieren, ist die Auswahl der Wertpapiere auf 150 verschiedene Werte begrenzt. Gekauft werden können Aktien, aber auch festverzinsliche Wertpapiere und Investmentfonds. Pro Position dürfen maximal 20 000 Euro gesetzt werden.

Eine Aktie braucht Zeit - ein Aktionär Geduld, trichtert Gianni den Nachwuchs-Börsianern ein. »Wer allerdings beim Planspiel gewinnen will, muss volles Risiko gehen«, stellt der Banker klar. Schließlich haben die Schüler nur zehn Wochen Zeit. Und die Konkurrenz schläft nicht: Bei der 23. Auflage des Spiels mischen Schüler aus sieben europäischen Nationen mit. Seit 1983 haben mehr als sieben Millionen mitgemacht.

Börsenfahrt nach Frankfurt

Im Herbst müssten die Börsen-Geschäfte gut gehen, meint Benedetto Gianni, »ab jetzt müsste eine gute Phase für euch sein«. Selbst wenn die ZmS-Teams den einen oder anderen Euro in den Sand setzen sollten: Eigentlich können sie beim Börsenplanspiel nur gewinnen. Neue Erfahrungen auf jeden Fall, mit einem geschickten Händchen und einer Portion Glück auch einen Geldpreis. 150 Euro bekommt die beste ZmS-Gruppe, 300 Euro die beste Gruppe im Landkreis Reutlingen.

Ein besonderes Schmankerl gibt's am 22. November, wenn die »Zeitung macht Schule«-Börsianer zur Frankfurter Börse fahren. Die Schüler dürfen nicht nur den Geld-Umschlagplatz besichtigen, sondern bekommen darüber hinaus auch noch eine Sightseeing-Tour durch die Main-Metropole organisiert. Von ihren Erfahrungen berichten die Nachwuchs-Journalisten dann vom 7. November bis zum 21. Dezember auf den Sonderseiten »Zeitung macht Schule« im Reutlinger General-Anzeiger. (GEA)