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Finger auf den Tisch!

REUTLINGEN. Der Schulalltag früher war schon etwas anders als der heutige bei uns. Zu diesem Thema befragte ich meine Großmutter Vera Noll. Sie besuchte die Volksschule in Vorarlberg Bregenz. Montags, dienstags, donnerstags und freitags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr. Mittwochs von 8 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr.

Leibesübung und Handarbeit

Der erste Rundgang von den Lehrern war immer: Sie gingen durch die Reihen und kontrollierten die Fingernägel. Die Kinder mussten ihre Finger akkurat auf den Tisch legen und zeigen. Dann erst konnte der Unterricht beginnen.

Der Unterricht war sehr streng. Kein Reden, kein Umsehen, kein Gelächter, sonst hat man entweder die Ohren lang gezogen oder eine Ohrfeige bekommen. In der großen Pause galt das so ähnlich. Dort gab es keine Schlägereien oder Rangeleien und auch kein Geschrei.

Strenge Beobachtung war an der Tagesordnung. Die Klassen waren meist getrennt in männliche und weibliche Schüler. Die Jungs waren in einem völlig anderen Gebäude als die Mädchen.

Auf dem Stundenplan standen die Fächer Deutsch, Mathe, Erdkunde, Naturkunde, Leibesübung (Sport), Handarbeit (das beinhaltete: Stricken, Häkeln, Netzen, Flicken), Kochen. Im Zeugnis standen die beiden Noten für Betragen und Fleiß ganz oben. Das bedeutete: Betragen war das Benehmen im Unterricht und gegenüber dem Lehrer, Fleiß war die Mitarbeit im Unterricht. (ZmS)



Sabrina Leppert, Hermann-Kurz-Schule Reutlingen, Klasse 10