Die Straßen waren gefüllt von Menschen, überall wurde die City von bunten Lichtkegeln und weiß und blau leuchtenden Lichtsternen erhellt. Die Verkaufsstände entlang der Wilhelmstraße waren immer gut besucht von hungrigen Gästen. In einem großen, aufgeblasenen Iglu auf dem Marktplatz, in dem schöne Lichteffekte gespielt wurden, konnte man sich ein Bier oder warme Getränke gönnen.
Für alle Sinne
Große Anziehungspunkte waren die Feuershows, die von der Gruppe »Pila Accendi« aufgeführt wurden und von Trommelmusik begleitet wurden. In dicht gedrängten Kreisen um die Feuertänzerinnen herum staunten die Leute über in die Luft gemalte Feuerkreise und spektakuläre Feuerakrobatik. Der Applaus war ihnen sicher.Wie schon im vorigen Jahr konnten die Künstler des Iceteams von Thomas Tremml aus Ismaning wieder demonstrieren, was sie in Sachen Eisdesign auf Lager haben. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Tierskulpturen wie Adler, Bär, Delfin und Eule fanden besonders bei den Kindern großen Anklang. Eine Buchhandlung in der Wilhelmstraße bekam ihr eigenes Eislogo, ein Schuhgeschäft konnte mit einem modischen Eisschuh für seine Produkte werben.
Den Eisfiguren-Künstlern, die den ganzen Abend an verschiedenen Standorten in der City meißelten und sägten, konnte man während ihrer Arbeit über die Schulter schauen. So auch Iceteam-Mitarbeiter Werner aus München, der diesen Nebenjob schon seit 20 Jahren ausübt. Dafür benutzte er solche kuriosen Geräte wie eine Kettensäge und ein japanisches Flacheisen sowie unterschiedliche Meißel. So eine perfekte Figur, wie seine Muschel, kostet den Macher rund eine Stunde Arbeit - je filigraner umso zeitaufwendiger. Die unterschiedlichen Eiskunstwerke können bei Minustemperaturen »ewig« halten, im Innenbereich schmelzen sie allerdings recht schnell.
Glasklares Eis
Die Firma »Iceteam« ist weit über die bayrischen Grenzen als Spezialist für Eisskulpturen bekannt. Bemerkenswert ist, dass die Firma selbst ein Verfahren entwickelt hat, um Wasser zu glasklaren Eisblöcken zu gefrieren. Eigens für das Reutlinger Event wurde das Eis aus Ismaning angeliefert. Von einem der Künstler war zu erfahren, dass für die Figur des Adlers alleine ein Eisblock von rund 115 bis 120 Kilo benötigt wurde. Auf dem stark besuchten Marktplatz konnte man ab 18 Uhr live mitverfolgen, wie zwei Eiskünstler einen zwei Meter hohen und eine Tonne schweren Eisklotz nach und nach in ein makelloses kaltes Kunstwerk verwandelten.Erste Weihnachtsdeko
An der hell beleuchteten Marienkirche spielte eine Band Musik, während in verschiedenen Läden DJs für Stimmung sorgten. Auch die ersten Weihnachtsdekorationen fehlten dieses Jahr an den Häusern und in den Gassen nicht, der eine oder andere blieb staunend vor dem als Adventskalender angestrahlten Naturkundemuseum stehen.Wieder einmal zeigte sich Reutlingen von seiner besten Seite. So waren auch einige befragte Besucher der Meinung »Der Abend war ganz nett« oder »Die Shows waren gut gelungen«.
Wunsch nach Wiederholung
Das Event sollte unbedingt nächstes Jahr wieder stattfinden, wir wünschen den Veranstaltern jetzt schon gute Ideen, damit es auch 2011 wieder ein voller Erfolg wird. Denn für solches Eis kann man nur Feuer und Flamme sein. (ZmS)Aleksandar Skeledzija und Christophe Sorne, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Metzingen, Klasse 9b