Jedoch haben die Ärzte alles andere als Langeweile, denn der Tagesablauf ist mehr als anstrengend und hektisch. Hier werden täglich bis zu 40 Patienten mit unterschiedlich schweren Verletzungen eingeliefert. Von Nasenbluten über Verstauchungen und Knochenbrüche bis hin zu Autounfällen ist alles dabei.
Durch den großen Patientenandrang kann es passieren, dass sich die Wartezeiten hinauszögern und es zu Ungeduld und Missmut kommt. Um diese Wartezeiten zu verkürzen, müssten die Patienten nur ihre Versicherungskarte mitbringen. Dadurch bliebe den Krankenschwestern der lästige Schreibkram erspart, und dann könnten sie ihrer Hauptaufgabe, der Patientenversorgung, besser nachgehen.
Besonders die Wochenenden, Feiertage und die Sommernächte sind sehr nervenaufreibend. Denn die Ärzte haben dann ein überdurchschnittliches Arbeitspensum zu leisten. Es kann passieren, dass die Patientenzahl in der Zeit um mehr als das Sechsfache ansteigt. Das liegt daran, dass manche Jugendliche gerne zu viel über den Durst trinken, leicht zu Schlägereien neigen und letztendlich im Krankenhaus landen.
Ihre Aggressionen lassen sie dann an den behandelnden Ärzten und Krankenpflegern aus, und manche beleidigen diese aufs Übelste. Erschwerend kommt hinzu, dass am Wochenende nur wenig Personal im Haus ist, um derartige Patienten zu bändigen. In solch schwierigen Situationen kommen den behandelnden Ärzten häufig Zweifel über den gewählten Traumberuf auf.
Mit Risiken verbunden
Doch unter der Woche geht es etwas ruhiger zu. Ein Routinetag beginnt um 7 Uhr mit einer vergleichsweise ruhigen Visite und geht dann in der Notfallchirurgie weiter. Dort werden Brandverletzungen, Wunden und Knochenbrüche versorgt. Schlimmstenfalls kommt es zu Operationen. Die meisten Operationen verlaufen ohne Probleme. Es werden aber auch schwierige Operationen durchgeführt, die hohe Risiken bergen.
Bei solchen Eingriffen kann es zu unvorhersehbaren Komplikationen kommen, die im schlimmsten Fall auch tödlich ausgehen können. Mit diesen Stresssituationen und Belastungen müssen die Ärzte täglich klar kommen.
Wenn Patienten sterben, können und dürfen die Mediziner nicht in Trauer verfallen und müssen weiterarbeiten, was ihnen bestimmt nicht immer leicht fällt. Alles in allem ist die Chirurgie harte Arbeit. Aber zum Glück haben wir es im Reutlinger Kreiskrankenhaus mit Profis zu tun. (ZmS)
Daniel Bachmann, Sarah Lesch und Julia Hübel, Albert-Einstein-Gymnasium Reutlingen, Klasse 10c