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Aktuell Sprache

Falsche Freunde

MÖSSINGEN. Wer eine Fremdsprache lernt, muss sich dabei auch mit »falschen Freunden« herumschlagen. Die Engländer machen uns es mit dem Lernen der Sprache oft sehr schwer - besonders deshalb, weil wir alle in der Schule Englisch lernen müssen. Wenn wir von Handy sprechen, denken wir immer an unser Mobiltelefon. Wenn im Englischen jemand von handy spricht, meint er aber, dass etwas praktisch ist. Wenn man in England von einem rubber spricht, meint man einen Radiergummi - in Amerika dagegen heißt rubber Kondom. Das englische Wort taste sieht aus wie das deutsche Wort Taste, doch es bedeutet eigentlich Geschmack.

Auch andere europäische Staaten haben einige Wörter, die unseren ähneln oder sogar identisch sind, aber etwas anderes bedeuten. Das schwedische Wort Enkel bedeutet eigentlich einfach, doch für uns sieht es aus wie der Enkel des Großvaters. Außerdem nennen die Niederländer ihren Knöchel Enkel. Oder wenn ein Großvater in Afrika sagt, dass er sechs Enkel hat, sagt er damit, dass er sechs Kleinkinder habe, denn Enkel heißt in Afrika Kleinkind.

Die niederländische Sprache hat noch einen sehr kuriosen falschen Freund: Wenn Niederländer nämlich von gekocht reden, dann haben sie etwas gekauft. Denn gekocht heißt auf Niederländisch gekauft. In Afrika gibt es auch einige Heimtücken: Wenn man in Afrika einen See meint, sagt man Meer und wenn man das Meer meint, sagt man See. Auch in der antiken Sprache Latein gibt es immer wieder falsche Freunde. So heißt altus, welches sich nach alt anhört, eigentlich hoch oder tief. Oder fallere, was sich anhört wie fallen, heißt täuschen. Aber auch die Deutschen machen sich selbst falsche Freunde. Wenn der Schwabe von Geschäft redet, dann meint er nie und nimmer einen Einkaufsladen, sondern die Arbeit. (ZmS)

Lasse Bickelmann und Jonas Keller, Evangelisches Firstwald-Gymnasium, Mössingen, Klasse 8a