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Es geht nur nicht so schnell

MÜNSINGEN. Es ist ein ganz normaler Schultag in der Karl-Georg-Haldenwang-Schule in Münsingen: Die Schüler freuen sich schon darauf, wieder zum Unterricht zu kommen. »Eigentlich ist die Schule nicht sehr anstrengend«, erzählt ein Schüler. »Nur manchmal.« Um 8.20 Uhr werden die Jungen und Mädchen in die Klassenräume gelassen. Zehn Minuten später beginnt der Unterricht. Hier wird wie an anderen Schulen auch gelernt. Nur nicht so schnell. Auf dem Stundenplan stehen Schwimmen, Turnen, Lesen, Rechnen, Schreiben und vieles mehr.

Nach eineinhalb Stunden ist Pause. Die Pause ist zirka 20 Minuten lang. In der Pause spielen die Kinder miteinander. Um 12 Uhr gibt es Mittagessen, bevor der Unterricht um 12.30 Uhr wieder beginnt. Gegen 13 Uhr ist nochmal Pause. Und zwar eine Stunde lang. Die Kinder haben viel Zeit zu spielen oder zu basteln.

Um 15.10 Uhr ist die Schule für den Tag beendet. Die Kinder freuen sich, nach Hause zu gehen und am nächsten Tag wieder kommen zu können. Nur am Dienstag und am Freitag bekommen die Kinder Hausaufgaben, weil an diesen Tagen die Schule nicht so lange dauert.

Die Karl-Georg-Haldenwang-Schule ist eine Ganztagsschule mit 52 Schülern und neun Klassen. In jeder Klasse sind fünf bis sieben Schüler und zwei bis drei Lehrer. Die Schule ist nur für geistig Behinderte. Für körperlich Behinderte ist die KBF zuständig. Es gibt keine Klassen, aber dafür gibt es eine Unter-, Mittel-, Ober- und eine Werkstufe. Die Werkstufe ist gleichzeitig die Berufschule.

»Die Kinder sind sehr offen«

Michael Mattis ist seit acht Jahren Lehrer an der Georg-Haldenwang-Schule. Er unterrichtet Sport, Lesen, Rechnen, Musik, Schwimmen und Werken. »Die Kinder sind sehr unterschiedlich aber alle sehr offen«, sagt Mattis. Seine Arbeit macht ihm Spaß, auch wenn die Schüler manchmal »einfach nicht auszuhalten sind«, gesteht er lachend.

Es war nicht schwer, Lehrer für die Schule zu finden, sagt Rektor Peter Glas, der mit seinem Job sehr zufrieden ist, auch wenn er viel Arbeit bedeutet. Die häufigste Art der Behinderung seiner Schüler ist das »Down-Syndrom«. Mit dieser Behinderung können Kinder auf die Welt kommen, die während der Schwangerschaft der Mutter eine Infektion hatten oder während der Geburt zu wenig Sauerstoff bekommen haben, erklärt Glas. (ZmS)



Claudia Madejsky und Jasmin Haid, Realschule Münsingen, Klasse 8b