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Ergreifend oder eher eintönig?

REUTLINGEN. Ronald ist an Aids gestorben. Nach seinem Tod erscheint der Homosexuelle seiner Krankenpflegerin Judith, die er Nachtigall zu nennen pflegte. So beginnt das Theaterstück »Dossier, R. Akkermann« das kürzlich im Foyer U3 aufgeführt wurde. Nachtigall reagiert zunächst sehr abweisend auf die Versuche Ronalds, sie dazu zu bringen, mit ihm zu reden. Anfangs beschuldigen sie sich gegenseitig, sich falsch verhalten zu haben. Ronald wirft ihr vor, sie sei zu kühl und professionell gewesen. Judith hingegen empfand ihn als arrogant und abweisend, da er ihre Hilfe nicht annahm.

Einfach inszeniert

Nach einiger Zeit schlugen ihre Abneigungen jedoch in Sympathie um und sie fingen an, sich gegenseitig zu vertrauen und richtig miteinander zu reden. Es ging sogar so weit, dass Judith sich in ihn verliebte und schließlich nur noch für ihn lebte. Trotzdem fühlte sie sich von einer Last befreit, als er dann von seinen Qualen erlöst wurde. Das Stück war sehr einfach inszeniert, die Kulisse karg, und es spielten nur diese zwei Schauspieler. Die Meinungen über das Stück gingen in einer Befragung der Zuschauer im Anschluss an die Aufführung weit auseinander: Die einen bewunderten, dass es trotz dieser Schlichtheit so ergreifend war, andere dagegen fanden es gerade deswegen eintönig.

So antwortete ein Zehnklässler auf die Frage wie es ihm gefallen hätte, es sei eine großartige schauspielerische Leistung gewesen und behandelte das Thema Aids sehr einfühlsam. Zwei andere Zehnklässler fanden zwar die Schauspieler gut, aber auf Dauer sei es etwas eintönig gewesen. Trotz der mäßigen Stimmung des Publikums während der Aufführung überwogen die positiven Reaktionen hinterher. (ZmS)



Isabella Bieber und Lina Schirmer, Freie Georgenschule, Klasse 10