Aufregung in den Griff kriegen
An den Wochenenden sind manchmal Wettkämpfe. Vor Wettkämpfen sind wir immer sehr aufgeregt, vor allem wenn es um wichtige Qualifikationen geht. Ein Beispiel dafür sind die Deutschen Meisterschaften. Auf diesen schießt man gegen Konkurrenten aus ganz Deutschland, deshalb sind diese Meisterschaften die »höchsten«, auf die wir kommen können. Aber auch wenn es am Anfang einer Saison mit der Meisterschaft im eigenen Verein beginnt, ist die Nervosität zu spüren. Gerade im Schießsport, wo es darauf ankommt, stabil zu sein und nicht zu wackeln, ist es immer schwierig, wenn einem dann plötzlich vor Aufregung die Hände zittern. Deshalb lernen wir im Training, mit solchen Situationen umzugehen. Auch wenn uns das alles manchmal zu viel werden kann, sind wir gerne im Schützenverein.Oft wird behauptet, dass Sportschießen keine richtige Sportart ist. Aber das entspricht keinesfalls der Wahrheit. Denn der Schießsport ist ein sportlicher Wettkampf mit verschiedenen Sportwaffen. Auch hier wird nach bestimmten Regeln geschossen. Im Training schießt man nicht »einfach nur« auf Scheiben, sondern man muss sehr viel beachten. Es gibt beim Sportschießen genauso einen Ablauf wie beim Fußball, nur dass der natürlich ganz anders aussieht. Während beim Fußball an Taktiken getüftelt wird, wird beim Schießen vielmehr auf die Atmung und das Nachzielen geachtet. »Nachzielen« heißt, dass der Schütze nach seinem Schuss noch wenige Sekunden in seiner Position verweilt und nicht gleich die Sportwaffe wieder absetzt. Der Schießsport erfordert sehr viel Konzentration, dennoch kann aber gleichzeitig einfach mal abgeschalten werden.
Viele Kinder und Jugendliche finden den Schießsport interessant. Aber vor allem bei ihnen gibt es strikte Regeln, was das Schießen angeht. Das zeigt ein Auszug aus dem Waffengesetzbuch. Denn laut § 27 Abs. 4 WaffG dürfen Kinder erst ab zwölf Jahren Druckluftwaffen - zum Beispiel Luftpistole - verwenden. Ab 14 Jahren darf dann auch mit kleinkalibrigen Sportgeräten geschossen werden.
Ist Sportschießen reine Männersache? Immer wenn wir jemandem erzählen, dass wir im Schützenverein sind, ist die Person erstaunt und sagt meistens, dass das nichts für Mädchen sei. Aber wir sind da anderer Meinung. Deshalb wollten wir wissen, was Profischützen davon halten. Wir stellten also genau diese Frage Barbara Engleder und Florian Schmidt, die an den olympischen Spielen 2012 in London teilgenommen haben. Beide sind Profischützen im olympischen Schützenkader Deutschland.
Schützinnen auf dem Vormarsch
Auf unsere Frage erhielten wir folgende Antworten:Barbara Engleder: »Ganz und gar nicht! Beim Schießsport ist es momentan sogar so, dass der Trend ganz klar dahingeht, dass zumindest in den olympischen Disziplinen in Deutschland die Mädels vor allem im Jugendbereich besser dran sind als die Burschen. Und von daher ist es keine reine Männerdomäne. Ich rede jetzt wirklich nur vom Sport, die Jagd vielleicht schon noch, aber da kenne ich mich ja auch nicht so aus. Aber der Sport ist definitiv keine reine Männerdomäne - ganz im Gegenteil, würde ich da sogar sagen. Wir haben sogar schon einen gewissen Frauenüberhang, wo es die jüngeren Semester angeht. Und das ist eigentlich eine ganze coole Sache - wobei Männer nach wie vor herzlich willkommen sind.«
Florian Schmidt: »Das Sportschießen ist keineswegs eine reine Männersache, das belegen auch die Teilnehmerzahlen bei nationalen und internationalen Meisterschaften. Es starten genauso viele Frauen wie Männer. Außerdem stehen die Leistungen der Frauen der der Männer in nichts nach. Auch die Unterteilung in der Wertung zwischen Männer und Frauen zeigt, das beiden Geschlechtern im Sportschießen gleichviel Respekt entgegengebracht wird.«
Zusammenfassend kann man sagen, dass das Sportschießen genauso für Männer wie für Frauen geeignet ist. Die Frauen schießen sogar teilweise besser als die Männer. (ZmS)
Kim Lena Schaller und Nadja Speck, BZN-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9b